neuung,
die
;
-Ø/-en
.
›Änderung, Neuerung, die einen vorhandenen Zustand positiv verändert (dies vereinzelt) oder ältere, als bewährt angesehene Ordnungsverhältnisse antastet‹; im einzelnen z. B.: ›Neubestimmung, Neuregelung, Maßnahme (meist: von seiten der Obrigkeit), die zur Erhöhung von Einkünften führt‹; ›Einrichtung zur Exekutierung solcher Maßnahmen‹; ›neues, verändertes Verhalten im Umgang‹;
vgl.  1b; 4.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
 35,
1
 2,  2,  34; vgl. .
Syntagmen:
n. machen
(mehrfach)
/ aufbringen / aufsetzen / tun / abbieten / begeren, n. machen, das [...], n. ane urlaub, wieder die gewonheit, mit gräben / zäunen machen
;
einer n. vertragen bleiben
;
die n. färlicher fünde, verteidingter sachen
.

Belegblock:

Mayer, Folz. Meisterl. (o. O. o. J.):
Ubel wirt sten sein handel, | Fellt in unrot und groß dotsuͤnd, | In vil neuͤung ferlicher fuͤnd.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs.
um 1474
):
das wart im darumb kunt und wissen, als alle geschopphe im himel einen anfang haben zü einer newung.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Er hat in der kurtzen zeit seins regiments newung aufpracht.
Karnein, de amore dt.
199, 22
(
moobd.
,
v. 1440
):
Jst aber, das sy
[das
lieb
]
an dich newung begert oder dir nit als ee willig ist zu aller kurtzweil [...], so wiss, das dein lieb nit lanng wert.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst.
227
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
Nu ist der sun in der gothait daz enphahen oder daz wort gotes. Darumb sind allew creatur von der ymmerwerunden ewichait pildleich ee in im gewesen, wann chain newung ist in got, vnd ruen auch in im als in dem ende
(dient hier e contrario der Semantisierung der Zeitenthobenheit,
ewigkeit
Gottes).
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1459
):
und er
sollicher neuung vertädingter sachen vertragen beleib.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
151, 39
(
moobd.
,
1492
):
daz ir des kauffs halben des traids kain neuung machet, sondern demselben kauff meniglich als von alter herkomen ist, ungeirret geniessen und gebrauchen lasset.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
1. H. 16. Jh.
):
Wer [...] neung macht mit gräbm, zeun oder mit vorschlachen weg oder steg, das irrung brächt den leuten [...], der ist dem vogt verfallen [...].
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
all neu tafern und mautmillen auch all ander neuungen, die ân willen und wissen der herrschaft aufgericht sein worden, sollen billich abgebothen sein.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1443
):
das niemant under den fremden hie innen im Winkel neuung machen wider solich gewanhait.
Brunner, a. a. O.
98, 1
;
Fuchs, Kart. Aggsbach ;
Uhlirz, a. a. O. ;
Winter, a. a. O. ;