eingrif,
der
;
–/auch -Ø
.
1.
›Überfall, gewaltsamer Übergriff‹; generalisierend: ›schädliches Einwirken auf jn.‹;
Bedeutungsverwandte:
,  5; vgl.  11,  4,  1, c.

Belegblock:

Küther, UB Frauensee
411, 41
(
thür.
,
1540
):
so uff gemelter landtstrassenn [...] vonn jemants [...] eyn eingrieff ader an auswertigenn [...] eynn frevell mit schlegen ader verwundungen gescheen, so soll der voigt [...].
Sudhoff, Paracelsus (
um 1570
):
wider den teufel, wider alle zauberei und wider alle magischen eingriff, so durch die ascendenten der hexen geschicht.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
was kain auffhorung mit inngryff inn das lannd, wan seine diennstlewdt tetten aber eynen grossen schaden inn dem lanndt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Und ist das römisch reich [...] in Asia von den Persiern mit stätigem on underlaß eingrif und überfallen verödt, geplündert, erschöpft worden.
2.
›Beeinträchtigung, Einschränkung der Rechte e. P.; Rechtsverletzung‹;
Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
eingrif tun
›gegen das Gesetz verstoßen, sich gegen js. Recht vergehen‹.
Bedeutungsverwandte:
1
 1; vgl.  12,  4, ,  1.

Belegblock:

Bindewald, Texte schles. Kanzl.
57, 16
(
schles.
,
1364
):
daz sy dy vorgenanten Burger [...] bey desir vnser gnaden bleyben lossyn vnd in keynen ingrif noch beswerunge dor an tun in keynem weg.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1589
):
und den zue mehrerm thails bishero gewesten landtvögten in Thurgöw allerlai beschwerliche newerung und eingriff beschicht.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
ob ainer leüt herlued, die ingrif tätn, die sol und mag der richter umb der herrschaft wändl strafen.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
1505
):
wo derselbig unser diener ainen oder mer erlangt, der uns dan in solchen unsern wilpan ingrif tuet, der ist uns und unsern gericht verfallen 32 tl. ₰.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
, Hs. 
17. Jh.
):
Vorhergehunte berainungen werden zu disen ent euch vorgelessen, damit ihr keinen eingriff in dise freiheiten keinen zue oder nochsechet.
Ebd. (
17. Jh.
):
der herrschaft Wäxenegg dasselb fürderlichen anzuzaigen, damit der eingriff abgestelt und die herrschaft und underthanen bei ihren rechten und alten herkomben mögen erhalten werden.
Mell, Steir. Weinbergr.
113, 14
;
3.
›Rechtsanspruch, Geltendmachung dieses Anspruchs‹.
Nur alem.
Bedeutungsverwandte:
(
das
6, ; vgl.  3,  1,  8,  2,
1
 2,  9.
Syntagmen:
den / seinen e. haben / tun
.

Belegblock:

Köbler, Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
ob dem erben der abzug deß vierdten teils [...] dauon gepürte / als dan̄ vnd sunst nit ist der ihen / der ingriff gethon hat / schuldig das legat [...] wider zuͦ handen zestellen.
Welti, Urk. Rheinfelden
130, 8
(
halem.
,
1399
):
gelegen in dem dorff vnd banne ze Meli, mit allen rechten, ingriffen vnd zuͤgehoͤrden.