nachschlagen,
V., unr. abl.
1.
›jm. (vereinzelt: js. Charaktereigenschaft) aufgrund von Veranlagung oder aufgrund eigener Anstrengung nachschlagen, nacharten; jm. bis zur Ähnlichkeit nacheifern‹; assoziativ an erstere Nuance anschließbar: ›jm. rechtlich zugeordnet werden‹ (z. B. der
mutter
, dem
vater
, der
böseren hand
; so ).
Bedeutungsverwandte:
, ,  7, ; vgl.  2,  5.

Belegblock:

Schöpper (
Dortm.
1550
):
Similem alicuius esse. Nachschlahen nachartten nachfolgen Gleich Aehnlich sein.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
wmd.
,
1521
):
Du schlechst per deum vivum deinem pfettern ganz nach.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
99, 3
(
um 1571
, Hs.
1615
):
ein iedes Khindt schleget seinem Vatter nach.
Banz, Christus u. d. minn. Seele
202
(
alem.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wan wer vil geleret one leben, | Der schlecht Cristus năch nit eben.
Sudhoff, Paracelsus (
1525
/
6
):
also mag das kint wol der unsinnikeit nachschlahen oder der sinnlichkeit.
Tittmann, Schausp. 16. Jh. Funk.
187, 419
(
Bern
1551
):
Jch mag dirs alles wol nachlan, | doch in dem dir nit nachschlan.
Maaler (
Zürich
1561
):
Seinem vatter mit weyß vnd baͤrd Nachschlahen / Jm in thuͦn vnnd lassen gleych seyn.
Vaͤtterlen / dem vatter nachschlahen.
2.
in mehreren Gebräuchen jeweils nur schwach belegt; z. B.
a) ›(bereits gelockerte Erzmassen) weiter zerschlagen‹;
b) ›nach einem Bezugszeitpunkt (dem Betreten einer Freiung) noch auf jn. einschlagen‹;
c) ›(ein Buch) auf- und im Buch weiterschlagen‹;
d) ›(falsche Münzen) prägen‹.

Belegblock:

Zu a):

Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1516
):
Wellicher ainem nachschlecht auf den freithoff, ist der herschaft verfallen 32 ℔ ₰.

Zu b):

Ermisch, Sächs. Bergr. (
osächs.
,
1499
/
1500
):
Man sall kein ercz an des bergkmeysters beywesen ader weme er das bevilht nicht nachslagen.

Zu c):

Oorschot, Spee/Schmidt. Caut. Crim.
417b, 15
(
Frankf./M.
1649
):
wehme daran gelegen ist / der mag selbst nachschlagen vnnd lesen.

Zu d):