mogend,
die
;-Ø/–
.›hohe Macht, Stärke, Fähigkeit, Handlungsmöglichkeit e. P., gottgegebener oder weltimmanenter Kräfte, menschlicher Natur oder moralischer Werte (wie der
1
masse
13; 14, minne
1, 4, 6; 8, tugend
1, weisheit
)‹; Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
m. haben, got, die weisheit jm. m. geben, die tugend dem schlangen die m. verderben
; die m
. (Subj.) e. S
. (z. B. der masse
) stark, der tugend wiederstreit sein
; etw. in Christi m. tun, jn. mit m. lieb haben, etw. mit m. volbringen, sein herz mit m. demütiglich tragen, sich nach einer m. ändern / zurüsten, nach seiner m. reiten
›sich ritterlich betätigen‹, etw. ausrichten, stätiglich gehen, jn. zu m. ziehen
; die m. des schlangen / sinnes / fleisches / gutes, der sele
; die feste / ganze / gute / reiche / weltliche m
.Belegblock:
Kochendörffer, Tilo v. Kulm
2326
(preuß.
, 1331
): Wen ouch mit steter tugent | Di sele und ir mugent | Den slangen gar verterbet | [...] | So [...].
Ebd.
4833
: Waz nach im [Crist] di andern tunt, | Daz tun si in siner mugnt | Und in siner krefte tugnt.
Helm, H. v. Hesler. Apok.
6119
(nrddt.
, 14. Jh.
): So sul wir uns zu rusten | Nach des broden vleisches mugent | Mit aller des geistes tugent.
Quint, Eckharts Trakt.
10, 18
(E. 13.
/A. 14. Jh.
): daz allen den ist gegeben maht und mugent, gotes sune ze werdenne, die [...].
Karsten, Md. Paraphr. Hiob
308
(omd.
, 1338
): vil tugende manecvalt | [...] | Job gantz insiner jugent | Vol brachte wol mit mugent.
Wolf, Rothe. Ratsged.
1, 3
(thür.
, 3. Dr. 14. Jh.
): Nach mynes synnes mogunt | Ich mancherleye ußrichte.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 92, 8
(Hs. ˹nobd.
, 3. V. 15. Jh.
˺): Sie [maze] machet daz zu tugent, daz nicht was warer tugent, | starc ist ir mugent.
Matthaei, Minner. I,
8, 580
(Hs. 15. Jh.
): menlichen muͦt understucze | mit den vorgenanten tuͤgende | und rit dann nach diner muͤgende!
Bihlmeyer, Seuse
12, 22
(alem.
, 14. Jh.
): Wellest du hoher minne pflegen, so solt du zuͦ einem minneklichen lieb die zarten wisheit nemen, wan si git iren minnern jugent und mugent.
Adrian, Saelden Hort
6395
(alem.
, Hss. E. 14.
/15. Jh.
): wir sóllint státeclichen gan, | ie der man nach siner mugent, | von tugent aber hin zetugent.
Niewöhner, Teichner
495, 55
(Hs. ˹oschwäb.
, 1368
˺): dannocht soͤlten frawen und man | unsern herrn lieb haun | stæticlich mit fester mugent.
Ebd.
583, 56
(Hs. ˹önalem.
, um 1433
˺): so ist weltlich kraft und muͤgent | al der tugent wider strit.