merer,
der
;
–/-Ø
.
1.
›Person, die hohe Werte o. ä. (z. B. die
tugend
, das
lob
Gottes), fördert, hebt bzw. (seltener) Negatives verstärkt‹;
vgl.
1
 13.

Belegblock:

Luther, WA (
1523
):
sovil
[an
gütern, gerechtigkeit
]
[...] durch die anfengliche stiffter und volgende mehrer [...] gegeben.
Adrian, Saelden Hort
3429
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
sit er [Johannes] der tugent merer | waz und der erst lerer | der ie geprediot offenlich.
Ebd.
8960
:
swer Gottes erer | ist und sines lobes merer, | der wirt erhort.
Maaler (
Zürich
1561
):
Meerer / Der etwas weyteret. Auctor, Propagator. Ein Meerer meiner wirde. Amplificator dignitatis meæ.
Fischer, Eunuchus d. Terenz (
Ulm
1486
):
derselb knecht was dem ritter ain merer der hoͤchsten vertzweiflung.
2.
›mit herausragender Machtfülle und ideologischen Werten ausgestatteter Herrscher des antiken römischen Reiches (de facto Bezug auf Augustus) sowie des mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Heiligen Römischen Reiches‹; in letzterer Funktion phrasematisiert als Teil des Titels; die Durchsichtigkeit der Wortbildung suggeriert einen Herrscher, der das Wohl des Reiches fördert, es ausdehnt, mächtiger werden läßt;
zu
1
 2.
Phraseme:
merer des reiches
.
Wortbildungen:
merersche
,
mererin
.

Belegblock:

Schmitt, Ordo rerum
99, 5
(
omd.
,
1466
):
Augusta mererinne (des riches) – mererse des richs
(dies rib./wfäl., 2. Dr. 15. Jh.).
Thür. Chron.
12r, 29
(
Mühlh.
1599
):
Da ward er genandt Mehrer deß Reichs Augustus / sie wolten jhn fuͤr ein Gott anbete͂.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
A. 14. Jh.
):
Wir Fridrich, [...] Roͤmscher kuͥng, alwent ein merer des riches vnd kuͥng ze Sicilie.
Rot
291
(
Augsb.
1571
):
Augustus, heylig oder geweicht / geistlich / voller hochait vnd maiestet. Jst aller Keiser zunamen / vnndt haist auch ein mehrer / dann es soll herkom͂en vom verbo augirn, mehren.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1338
):
Wir Ludowig von gotes gnaden Romischer keyser ze allen ziten merer des richs verjehen offenlichen [...].
Koller, Ref. Siegmunds ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Schmitt, a. a. O.
99, 3
;
3.
›Anführer einer Partei oder Heeresgruppe‹;
vgl. (Adj.) 17.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1,  4, ,  1,  2,  13.

Belegblock:

Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
dieser verfürer der Hungern wider beirische land, sagen etlich, er sei gewesen ein merer und fuerer der graf von Scheirn.
das der riterlich held graf Eckhart von Scheiren avch die rais getzogen ist vnd ain merer gebessen der fuesgengel.
4.
s.
1
 7.
5.
s. (Adj.) 17.