leilach(en),
leinlach(en),
Subst.,
lei-
deutlich häufiger als
lein-, -lachen
etwas häufiger als
-lach
.
– Die
-n-
losen Formen entsprechen nicht den Lautgesetzen; Bezug von
lei-
auf
leich-
scheitert an der Vereinzelung der Belege, s. , , .
1.
›leinenes Bettzeug‹; im einzelnen nicht erschließbar, um welches Tuch es sich handelt, in der Regel ›Bettlaken, Bettuch (auf dem man liegt)‹; aber auch: ›Decklaken; Deckbett‹ sowie: ›Kissenbezug‹. In einer Fülle von Belegen wird das Bettzeug als Teil der Gerade, des Heergerätes, des Hausrates angesprochen; vgl. (
das
).
Bedeutungsverwandte:
, , ,  2,  1,  1.
Syntagmen:
das / ein l. beschauen / knüpfen / schütteln / waschen; unter dem l. liegen, die tochter mit dem l. wieder nemen, jm. mit dem l. aus dem fenster aushelfen, etw. in ein l. winden, sich an einem l. herablassen; das alte / bare / gute / neue / seidene / weisse l.; bette mit einem l
.
Wortbildungen:
leinlachenkrieg
, gebraucht für einen Söldnerfeldzug der Eidgenossen in päpstlichen Diensten (a. 1572).

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Da wirdt weder spond, Leylach, Polster, Kuͤssen noch Federwat gewest sein.
Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
De vater vnde muͦter solen ore dochter wedder nemen mit sament irme bette wante vnde mit deme linlachen, da se der irsten nacht maget vnder lach.
Struck, Joh. Pfannstiel
55, 14
(
mosfrk.
,
1526
):
ein bett mit eym heuptphilwe sonder lylachenn und daruff ein deckduch.
Koeniger, Sendgerichte (
rhfrk.
um 1521
):
so sal der zehener [...] dem sendherrn bereiden ein krachenbedt mit weyssen lylachen.
Thiele, Chron. Stolle (
thür.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
der hofemeister halff or mit seylen unnd lilachen zu einem fenster uss.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
109, 17
(
thür.
,
1474
):
sin hergewete. Da gehoret zcu: des vorscheyden mannes swert unde sin beste phert [...], syne tegelichen cleydere, eyn heerphol, daz ist eyn bette, eyn küssen, eyn linlachin.
Eis, Albrants Roßarzneib.
110, 16
(
schles.
,
2. H. 14. Jh.
):
so nym wermute saf, alzo wil daz du dor ynne eyn lylachyn geneczyn mogist, unde puluer denne in alle stete, dy du gebrant hast, mit dem genanten puluir, unde bevint daz ros sebyn tage mit dem lilach alle tage eyns: der worm stirbit.
Chron. Strassb. (
els.
,
A. 15. Jh.
):
von sinre [bischof] einfaltikeit wegen nantent in etliche ,bischof lylachen‘.
Boner, Urk. Aarau
147, 14
(
halem.
,
1378
):
alles das varend guͦt, das er hat vnd nach sinem tod verlat, bett, gulter, linlachen, hefen, kessi.
Adrian, Saelden Hort
10535
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
din [tyrann] mag ist úbersetet, | gar lind ist dir gebetet | mit sydenen linlachen | unter vehen deklachen.
Schib, H. Stockar
61, 15
(
halem.
,
1519
):
sol ain bilger ain madaratzen hain und 2 linlachen [...] und ain brunz glas.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
vil imptkoͤrben, die warent in lilachen gewunden und kament under das volk und tatent inen under dem antlit grossen schaden.
Boner, Urk. Brugg
330, 7
(
halem.
,
1514
):
Hausrat: 1 bett und 2 lilachen und 1 guͦten erinen hafen.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1552
):
waß sie [ehegemecht] an erbgüetern und aigen stucken verlassen, kessel, pfannen, bett, leinlachen.
Gereke, Seifrits Alex.
7101
(
oobd.
, Hs.
1466
):
von newen leylachen | ain schones pet machen.
Langmantel, Schiltb. Reiseb. (
oobd.
,
n. 1427
):
wann der preutgam die praut nit ein junckfrau findet, [...], so gett des preutgam muter mit iren freunden zu dem pett und beschauen die leylach.
Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
151, 29
;
Leman, Kulm. Recht ;
Goerlitz u. a., Rechtsd. Schweidnitz
99, 21
;
Schultheiss, Achtb. Nürnb.
48, 13
;
33
;
Loose, Tuchers Haushaltb. ;
Sudhoff, Paracelsus ;
Boner, a. a. O.
406, 14
;
Müller, Nördl. Stadtr. ;
Schwarz, Awürt. Lagerb.
2, 185, 28
;
Sappler, H. Kaufringer
14, 367
;
30, 151
;
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
390, 38
;
Uhlirz, Qu. Wien
2, 1, 1775, 6
;
Piirainen, Stadtr. Sillein
81b, 2
;
133r, 7
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
71, 28
;
Bremer, Voc. opt.
20038
;
Schmitt, Ordo rerum
216, 38
;
Voc. Teut.-Lat.
r viijv
;
2.
ein nicht näher bestimmbares Bekleidungsstück, darunter ›Hemd‹.

Belegblock:

Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
es soll auch ain jede person in sollichem halben jare
[nach den Blattern]
dhaine ire klaider als hembd, leinlachen und dergleichen, leins und waulins, in dhain gemaine oder lohnweschen legen.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
hat ine also der schweis übereilt, das man ime die hembder und die leinlacher stettigs abwichslen müessen.
Klein, Oswald
19, 94
(
oobd.
,
um 1411
?):
sein wang, die joppen und leilach | merket er im von gelwen streimen.
3.
jede Art von leinenem Gebrauchstuch, darunter vor allem ›Leichentuch, Grabtuch‹; auch ›Ziertuch‹; ›Handtuch‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2.
Texte religiösen und didaktischen Inhalts.

Belegblock:

Feudel, Evangelistar
65, 25
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
do her sich mit eyme lylachene gegurt hatte, [...] begonde [her] czu wasschene der jungeren vuze.
Reichert, Gesamtausl. Messe
33, 11
(
Nürnb.
um 1480
):
und bedeut das tuch oder leylach, in das der heylig todte leyb Cristi Ihesu gewickelt ward.
Bell, G. Hager
643, 7, 4
(
nobd.
,
1609
):
Ein leilach jst das lethste kleid.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
sy namen den leip ihesus: vnd bunden in mit lilachen
[Var. 1475-1518:
leynin tuͤchern
;
Luther
1545:
leinen Tücher
]
vnd mit armathen.
der herr nimpt ab die gezierd der schuͦch [...] vnd die verwandelten gewand vnd die pfelle vnd die leilach vnd die nadeln.
Michels, Murner. Badenf.
20, 8
(
Straßb.
1514
):
Das vns von allem gut vff erden | Nit mer mag dan ein lilach werden, | Darin man vnsren lib bedeckt.
Sappler, H. Kaufringer
19, 157
(
schwäb.
, Hs.
1472
):
also würt der mensch geclait | mit ainem alten leilach, | so er stirbt.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
das grab han ich laͤr funden | und di leilachen sind zusam gepunden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Lk. ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
109, 24
.