krä(e),
krei(e),
kro(e),
die
;
–/-n
;
große Formenvielfalt.
›Krähe‹; auch ›Abbildung einer Krähe z. B. als Wappentier, Hauszeichen‹.
Phraseme
/ Sprichw.:
keine kräe macht eine dole
;
kräen für tauben verkaufen
;
die kräe schmückt sich mit fremden federn
;
die krähe get ires hupfens nicht ab
;
ein kräe beist / hakt / krazt der anderen kein auge
›seinesgleichen tut man keinen Schaden‹;
kein kräe wird etw. auskratzen
›etwas bleibt ewig‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .
Syntagmen:
kräen fangen / totschlagen
;
jn. / etw. für die kräen werfen, nach den kräen schiessen
;
k.
(Subj.)
rauben, füren etw. zu nest
;
herflatternde / schwarze k.
Wortbildungen:
kräenflug
(a. 1623),
kräenplappert
abwertend: eine Züricher Münze mit dem Bild des Reichsadlers (seit 1434),
kräenschmalz
(a. 1557).

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
sin har uzgebreit als palma | und rabensvar als ein kra.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
Peter [...] wolt da nach kraen uff der drenken scheissen.
Spanier, Murner. Schelmenz. Vorr.
76
(
Frankf.
1512
):
Ich hab des sprich worts dick gelacht, | Das keyn kreg eyn dullen macht.
Perez, Dietzin
1, 129, 30
(
Frankf.
1626
):
Zu dem steckt der gewinn auch in diesem / das man Kraͤen fuͤr Dauben verkauffen kan.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
501, 9
(
Magdeb.
1608
):
Kein Adler / Rab / Krae / vnd Schauffauß | Hackt dem andern die Augen auß.
Luther, WA (
1531
):
da kratzet ein Krew der andern kein aug aus.
Ebd. (
1544
):
Bapst ist ein gering ding, hat sich geschmukt wie die kräe mit frembden federn.
Pyritz, Minneburg
5131
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Zu jungist ich einen mir derlaz | Der [...] waz noch swertzer dann ein kol | Daz waz ein kro genennet.
Gille u. a., M. Beheim
54, 2
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Der wilde lew | der swarczen creu | vast untertenig | Ist worden hie.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 95, 22
(
Hagenau
1534
):
Die Krawe geet yhres hupffens nicht ab. Diser spruch bestetigt / daß art von art nicht lest.
Ebd.
290, 3
:
Es ist dahyn geschriben / daß es keyn kuͦwe ablecket / noch keyn Kroͤ außkratzet.
Bolte, Pauli. Schimpf u. Ernst (
Straßb.
1522
):
so kumen dan die kleinen Thierlin, als Hund, Rappen und Kreien, die rauben auch und lassen nichtz ligen dan Bein.
Tobler, Schilling. Bern. Chron. (
whalem.
,
1484
):
man schos si als die kregen, | man stachs mit spiessen úber ab.
Morrall, Mandev. Reiseb.
41, 6
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
so koment die fogel von dem land, kreyen, rappen, aglaysteren und allerlay fogel dar.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
er [...] erwürgt darnach in, lies in auf das velt für die hund, crân und raben werfen.
v. Ingen, Zesen Rosenw.
100, 8
;
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Skála, Egerer Urgichtenb.
11, 7
;
v. Groote, Muskatblut ;
Thiele, Minner. II,
13, 245
;
Bobertag, Schwänke ;
Koppitz, Trojanerkr. ;
Bachmann, Haimonsk. ;
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. ;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vgl. ferner s. v.  5,  1,  8,  1.