auffliegen,
V., unr. abl.
1.
›auffliegen, in die Höhe fliegen‹; dazu die bildl. Verwendung:
die hennen a. lassen
›spät ins Bett gehen‹; ütr.: ›sich erheben, sich emporschwingen‹.
Beleghäufung in religiösen und didaktischen Texten.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1 (Spezialisierung d), .
Wortbildungen:
auffliegung
,
aufflug
,
aufgefliegen.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
daz man mit der veder des verstantnisses ûfvliege und erhebe die vernunft gegen gote.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
,
2. H. 14. Jh.
):
Di [hauweschrecken] filen in di frucht unde daden großen vurderplichen schaiden unde flugen dan wider uf.
Pyritz, Minneburg
5284
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Ja flugt sin [ar] glantzheit uff so ho, | Daz er uff kroen ahtet niht.
Gille u. a., M. Beheim
141, 83
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
[sy] wolten gern von der susshait | dez lebens an leiden und lait | auff fliegen sunder mailig | Czu der ewigen süssikait.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1488
):
Guntherus von Swartzenberg wolt auffliegen und het nit federn.
Goldammer, Paracelsus.
4, 338, 11
(
1530
):
erjungert er [Christus] uns, daß wir in der ander geburt auffliegen, gleich dem adler der hoche zu.
Ebd.
6, 87, 30
(
1530
):
so David lebt, er must von den buben auffligen
[dazu folgende Anm.: Bild des vom Fallstrick befreiten Vogels weiter wie in Ps. 123 (124), 7].
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das nie enkein are also uf engefloͮg engegen der liplichen sunnen.
Diser are das ist der mensche der mit allen sinen kreften innewendig uf flúget in die hoͤhi.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dú dritte [uffart] haisset ain uf fliegung; dú ist ains ieglichen saͤlgen mentschen, won daz muͦz ze hýmelrich fliegen mit den vetchen der tugend.
Guth, Gr. Alex. (Hs. ˹
oobd.
,
E. 14. Jh.
˺):
[die greiffen] flugent auf vil leiß | In dem luft vil verr.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
si [diu lerch] singet wunnencleichen in irm aufflug, wanne si fleugt sänfticleichen auf.
2.
›auffliegen, ein jähes Ende nehmen, zugrunde gehen‹; möglich ist auch die Lemmatisierung der Belegform als
auffliehen
; dann würde der Beleg zu
auffliehen
1 gehören, zu dem er semantisch paßt.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  16.

Belegblock:

Luther, WA (
1535
):
es sind grossere konige auffgeflogen als Babilonii.