klistier,
kristier,
das
;
–/-e
;
auch
die
;
–/-en
(wohl unter dem Einfluß der lat. Pluralform
clystēria
);
aus
lat.
clystērium
›Klistier, Klistierspritze‹
(
Pfeifer
2000, 671
).
in den Mastdarm eingeführte Flüssigkeit zur Darmspülung bzw. -reinigung bei Verstopfung, ›Einlauf‹; auch: ›Klistierspritze‹.
Bedeutungsverwandte:
 1,  2;  3.
Syntagmen:
jm. ein k. machen / setzen; jn. durch ein k. purgieren, eine krankheit mit k. miltern / stillen; sanftes k.
Wortbildungen:
klistiersak
.

Belegblock:

Follan, Ortolf. Arzneib.
83, 3
(
rib.
,
1398
):
ef her in deme lybe hart sy [...] mach eme klister.
Sachs (
Nürnb.
1565
):
Zuecker mit wurzn ich conficir, | Mach auch purgaczen und clistir.
Menge, Laufenb. Reg.
3458
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
Reingung vnd clystere | Do mitte man mangen siechtagen | Vnd gebresten mag verIagen.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
Du solt in kein weg nichts da zwingen oder mit gewalt handlen, das ist mit cristir etc.
Rot
295
(
Augsb.
1571
):
Clistir, oder wie man corrupte spricht / Cristir, heist / wenn mans gruͤndtlich Teutschen wil / ein abwaschung / abledigung / von dem Griechischen wort klitzin / abschwencken / abwaschen / dann durch solche vnten eingetribne artzney / wirt das gedaͤrm vnd ingwaid von vil vnflat vnd zaͤhem schleim gereiniget.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1476
):
den knechten von den kristieren 1 R fl.
Rupprich, Dürer
173, 72
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
81, 46
;
Eis, Gesundheitsl.
150, 32
;
Vgl. ferner s. v.  1,  1,  4,  2,  7.