hausman,
der
;
-s/-e
, selten im Pl.
1.
›Hausbesitzer, Hauseigentümer (besonders auf dem Lande)‹;
vgl.  12.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  4.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
do min eltern zu Dormagen lagen, haben sei mit einen hausman [...] gehandelt sines erfs halber.
Loersch, Weist. Boppard (
mosfrk.
,
1452
):
ein ietliche hußmann zu Karbach moge ein moke eckeren.
Müller, Alte Landsch. St. Gallen (
halem.
,
1632
):
umb mehrer Sicherheit willen soll der Gottshausmann oder Hindersäß den Hauptman, Amman oder Hausmann, dahin er zueziehen begerth, mitnehmen.
Loersch, a. a. O. ;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
81, 1
;
2.
›Hausvater, Familienoberhaupt‹;
zu  4.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  2.
Wortbildungen:
hausmanskost
.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
91, 1513
(
Magdeb.
1608
):
Der Wird [...] | Sprach: Jhr wolt frisch zu greiffen nur / | Haußmans kost euch lassen wolschmecken.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Also unser lieber herre dis siht [...], so tuͦt er rehte also ein guͦt biderbe husman.
3.
›Verwalter (eines Kaufhauses)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  4.

Belegblock:

Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
370, 2
(
halem.
, zu
1414
):
was under einem zentner ist, da haͧt der husman gewalt, ungelt und zoll da von ze nemen nach bescheidenheit.
4.
›(Wohnungs-)Mieter, Pächter‹;
vgl.  23.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
2, ,  1.

Belegblock:

Maaler (
Zürich
1561
):
Haußmann / Der vmb zinß in eines anderen hauß wonet.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
es soll auch ain ieder hinlasser fir sein haußman versprechen und antworten.
Wilkes, Sta. Xanten
208, 29
;
Siegel u. a., a. a. O. ;
5.
›Hausbewohner; einfacher Mann, Dienstmann (im Unterschied zu Standespersonen)‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , .
Gegensätze:
vgl.  2, .

Belegblock:

Aubin, Weist. Hülchrath (
rib.
,
1646
):
ob jemants zum geistlichen of preisterstand were erkoren und den von adelichen schilt geboren, demselbigen heischen ich und den ersamen hausman gepeiten ich heirher [zum gericht].
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
v. 1536
):
da ist der arm hausmann hie undultig worden von groses hungers wegen.
Aubin, a. a. O. ;
Kurz, Waldis. Esopus .
6.
›Bauer‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. (
der
1, ,  9,  1.

Belegblock:

Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
zulast quamen mir an eines hausmans hoff durch anzeigunk der honde.
Beckers, Bauernpr.
63, 2
(
Köln
1515
/
18
):
Dairumb beroempt vch niet in vrem gesanck | Dat yr den huyßman wylt doin gedranck.
Bächtold, N. Manuel. Papst 56, vor
633
.
7.
›Wächter, Türmer, Burgwart‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. .

Belegblock:

Ziesemer, Proph. Cranc Jes.
52, 8
(
preuß.
,
M. 14. Jh.
):
di stim dinir huysmanne.
Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
der haussman stormbte gar sehre, so kamen etzliche fromme leute gelaufen nach dem marckte.
8.
in der Astrologie: ›zentraler Stern eines Sternzeichens‹; Ütr. zu 2;
zu  10.

Belegblock:

Menge, Laufenb. Reg.
1662
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
In disem zeichen ist gar gran | Saturnus als ein hußman.