halb,
halben,
halber,
Präp.;
letztere Form seltener.
1.
›aufgrund von etw. / jm., e. S./P. halber‹.
Phraseme:
solches halb
›deshalb‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
des alters / amptes / gebetes / friedes / gerichtes, der höhe / krankheit / missetat / sicherheit / sprache / teurung / ursache / verräterei / weite h., der türken h., todes, lust h., von schwert halben
.

Belegblock:

Tiemann, E. v. Nassau-S. Kgn. Sibille
143, 2
(
rhfrk.
,
um 1435
):
jch besorgen sere jr sint verrederij halb verdrieben worden.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
70, 26
(
omd.
,
1487
):
vnd ap dÿ eldern todes halben abegingen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
179, 17
(
thür.
,
1474
):
umbe sollicher obil⸗ unde missetad halbin.
Opitz. Poeterey
38, 30
(
Breslau
1624
):
wie ich dieses nur lust halben gethan.
Gille u. a., M. Beheim
71, 371
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
So vil sorgsamer solches helb | ist im die naigung auf sich selb.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
abred, die in dem fridlichen anstannd des frids halben betedingt was.
Große, Schwabensp. ; ;
Müller, Faustb.
903, 5
;
v. d. Lee, a. a. O.
26, 20
;
M. Cunitia. Ur. Prop. ;
Rupprich, Dürer ;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
66, 6
;
67, 10
;
103, 26
;
Dietrich. Summaria
24r, 24
;
Wickram
4, 10, 18
;
Adrian, Saelden Hort
4862
;
Grossmann, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  3,  3,  2.
2.
›von js. seiten‹; speziell in der Geschlechterlinie: ›von js. Seite her (z. B. mütterlicherseits)‹.

Belegblock:

Leman, Kulm. Recht (
Thorn
1584
):
yre neste spilemegynne mutir halben nympt dy wipliche gerade.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
daran mag si chain ir freunt nicht irren, ez sein frewnt ir halben oder von ires wirtz wegen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Die Weispriacher, [...], warn des graven sweger, mueter halben.
3.
›hinsichtlich e. S., was [...] anbetrifft, mit dem Blick auf [...]‹.

Belegblock:

Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1628
):
was starcke [...] baͤttler sind, die lybs halb zur arbeit vermuͤglich.
Qu. Brassó
5, 133, 34
(
siebenb.
,
1550
):
und meinen Herren fleissig gedankt, dass sie einsmals des Leutgebens halben zu Rue kummen sein.
Dietz, Wb. Luther .
4.
›von einer bestimmten Seite der Landschaft her (räumlich gesehen)‹.

Belegblock:

v. Tscharner, Md. Marco Polo
42, 9
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
wen man ir [stat] nicht mochte gewern, man spisete si von andirn landin wazzirs halbin.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
v. 1468
, ˹Hs.
16. Jh.
˺):
das gotteshaus hat drei dingstatt in dem landgericht, eine zu Artacker in dem markt an der zeil Tuenau halben in das obere landgricht, die andere [...].