gutzeln,
V.;
Iterativum zu
gutzen
().
1.
›betteln‹.
Phraseme:
den gutzelweg gehen
›betteln‹ (1. V. 16. Jh.).
Bedeutungsverwandte:
 1,
2
, (V.) 2.
Wortbildungen
gutzel
1 (16. Jh.; dazu bdv.:  1),
gutzen
1,
gutzerei
(16. Jh.),
2
guz
(16. Jh.).

Belegblock:

Schmitz, Schiltb.
99, 18
(
Frankf.
1597
):
daß es viel besser seye / den Weibern zukramen / damit man jhres gutzelns vnd bettelns ledig werde: als jnen etwas verheissen.
Gagliardi, Dok. Waldmann
2, 160, 13
(
halem.
,
1465
):
gange zuͦ Andelfingen von einem hus zuͦ dem andern, bitte einen umb gutzen und gaben und ein husstür.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gylen / Gutzlen / Hoͤuschen. Procare.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
2.
›aufdringlich werbend, Aufträge aquirierend tätig sein‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 1.
Wortbildungen:
gutzel
2,
guzler
(dazu bdv.: ,
der
, 12),
guzlung
.

Belegblock:

Anderson u. a., Flugschrr.
10, 8, 8
(
Zürich
1524
):
wir wellend den gyt vnnd gutzel wuͦcher vnd kouffmanschafft vnder laßen.
Maaler (
Zürich
1561
):
Gutzlen / Bitten [...]. Mit bitten vnd Gutzlen eine͂ vnruͤwig machen vnd überlaͤgen sein. [...] Gutzler (der) Ein überlaͤgner bitter. Flagitator. Gutzlung (die) Procacitas.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern
657, 29
(
halem.
,
1581
):
das ettliche under uns zuͦ irem sonderen vortheil und nutz und andern meistern zuͦ nachteil [...] mit irem vorlouffen, gutzlen und practicieren die arbeit by den kunden bestelt, oder wan sy einem meister versprochen worden, imme dieselb abzezüchen.