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geilen,
V.;
zu
mhd.
gîlen
›betteln‹
().
›von jm. eine Gabe fordern; (zudringlich) bitten und betteln‹.
Bedeutungsverwandte:
 5,  1,  1, (V.) 1, .

Belegblock:

Luther, WA (
1532
):
wie das exempel [...] leret von der Widwen, die nicht wolt jrem Richter vom hals lassen mit geilen und anhalten.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
md.
1521
):
ist es in nit umb die werk, sunder umb weltlich eer und guͦt zuͦ thuͦn, geilen und heischen nur ie mer.
Ebd. (
wmd.
1521
):
bringst vil der gleich on alle vergeltung in deinen sack, alles durch bit, geilen und betlen.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
9767
(
rib.
,
1444
):
sij [...] treckent gijlen durch de lant.
Chron. Köln (
rib.
,
15. Jh.
):
dat vurß volk leif us Vrankenrich alle lant durch gilen in groissen jamer ind armoit.
Voc. Teut.-Lat.
l iiijr
(
Nürnb.
1482
):
Geylen naschen od’ almusen petteln mendicare.
Thiele, Minner. II,
18, 143
(Hs. ˹
wobd.
,
15. Jh.
˺):
du magst ain bettler sin | du kanst vil gilens, als ich spúr.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
v. 1437
):
Dar zuͦ sollent vnser weibels botten [...] sich fuͥr enkein kilchen [...] stellen ze hoischen noch ze gilen.
Geier, Stadtr. Überl. (
nalem.
,
A. 16. Jh.
):
söllen ouch in den aid nemen, das hinfüro kain knecht mer geilen noch schenknen fordern söllen.
Fuchs, Murner. Geuchmat
1043
(
Basel
1519
):
Des heischens / gylens ist kein endt, | So sy ein gouch berupffen wendt.
Vgl. ferner s. v.  1.