grölzen,
V.
›rülpsen‹; speziell: ›knurren (vom Magen)‹.
Wortbildungen:
grölz
,
grölzer
(dazu bdv.: ).

Belegblock:

Dedekind/Scheidt. Grob.
119, 15
(
Worms
1551
):
So dir der bauch ist wie ein trum͂. | Gespant / gestreckt / vnd außgedent / | [...] | So laß ein groͤltzen oder drey.
Ebd.
129, 13
:
Daß niemandt soll zu keiner zeit / | Groͤltzen vnd fúrtz im leib verhalten.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
Ein unerhörter groltz, von einem abentheurer zu Leypzig begangen.
Wie in aber ein knecht des hawses zu bett weyset, ließ er ein groltzer uber den andern gehn, fartzet auch darzů wie ein grobe küw.
Sachs (
Nürnb.
1553
):
Der sechst gröltzt, thet den sewen locken.
Ebd. (
1562
):
Knecht Fritz lag in eim sondern betth | Neben dem junckherrn in einem schweiß, | Gleich einer saw er gröltzt und scheiß.
Ebd. (
1558
):
[Die vollen zapffen] Mit grolzen leerten ihren magen.
So trincks gar auß, thu darzu kreisten, | Ein gröltzer drauff zimbt dir zum meisten.
Ebd. (
1557
):
Ein singen, juchtzen und ein schreyen, | Hernach ein gröltzen und ein speyen.
Bell, G. Hager
589, 1, 10
(
nobd.
,
1604
):
als sie frölig beÿ samen sasen, | Bis sie all vol wurten mit wein, | Das sie Grolczeten wie die schwein.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
211
(
Genf
1636
):
Groͤltz / oder Auffstossen / n. Route, [...] Ructus. Groͤltzen / Router, Ructare. Groͤltzer / der Groͤltz fahren laͤst / m.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Groͤlz /auͤffstossen / auffsteigen / schlucken / goͤrps / kopp reups / ructus, eruptio flatuum è cruditate stomachi nascentium. [...] Groͤlzen / goͤrpsen / schmecken als einer Voͤgel hab gessen / ructari [...]. Blut das einer im groͤltzen außgeußt [...]. Groͤltzer / goͤrpser / der groͤltz fahren laßt.