gewachsen,
part. Adj.
1.
›erwachsen (vom Menschen); ausgewachsen, geschlechtsreif (von Tieren)‹; ›reif (z. B. vom Gras)‹; ütr.: ›hinsichtlich Persönlichkeit, religiöser Heiligung vollkommen, auf höchster Stufe stehend (vom Menschen)‹; resultativ zu
gewachsen
(V., unr. abl.) 2.
Bedeutungsverwandte:
1
(Adj.) 3, (Adj.) 5.
Syntagmen:
gewachsener person sein
;
der gewachsene geselle / mensch / son /
2
asch, die gewachsene geis / jungfrau / tochter, das gewachsene haupt viehes / schaf, halb erwachsene leute
;
die heiligung der gewachsener
.

Belegblock:

Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
7, 9
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
mein tugenthafte fraue. [...] sie was edel der geburt, reich der eren, schöne, frütig und über alle ir gespilen gewachsener persone.
Sachs (
Nürnb.
1503
):
Da saß ein schmid vor langer zeit, | Der ein gewachsen sone hett.
Morgan u. a., Mhg. Transl. Summa
140, 28
(
schwäb.
,
14. Jh.
):
Ein heiligunge der gewachsenner, die da geheiliget werden übermitz ir eigen tat; aber ein ander heiligunge ist der kinder, die da niht geheiliget werden übermit die (eigen) tat dez glouben.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
1415
/
20
):
und brachten ein roub dannen, me denn tusent gewachsner houpten vichs.
Maaler (
Zürich
1561
):
Das graß ist so wol Gewachsen / das man maden dareyn schlahen mag. Nata herba ad spem fœniseciæ.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1551
):
auf 6. februarii ließ des kaisers alcaldo 7 buͦben und merers (tails) halb gewachsen leut, starck knollen, Spanier.
Vgl. ferner s. v.
2
.
2.
›e. S. gewachsen, fähig, etw. Entgegenstehendes zu bewältigen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2, , (Adj.) 4, .

Belegblock:

Weise. Jugend-Lust (
Leipzig
1684
):
Dieses waͤre das erste Exempel nicht / daß ein geringer Hauffen der groͤsten Armée waͤre gewachsen gewesen.
Allg. Schau-Buͤhne (
Frankf.
1699
):
dahero es zum Krieg kommen muste / welchem der Hertzog doch nicht gewachsen war.
3.
›auf natürliche Weise, nicht durch kultivierenden Eingriff, entstanden‹.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1484
).