gestellen,
V.;
auch rückuml. – Vgl. generell .2.
›jn. (als Prozeßbeteiligten, oft als Bürger oder Zeugen) zum Erscheinen vor Gericht auffordern und zwingend dorthin bringen‹; auch: ›sich zur Rechtfertigung wo stellen‹; Omd.; gehäuft Rechtstexte.
Belegblock:
ab der antwortter synen benumpten geweren gestellen musze, und welchir denne dy kost unde czerunge gelden sulle.
Do gestalten die buͤrgen Micheln, den ancleger, vnd czogen sich aws der buͤrgeschafft.
Her richter, ich werde sin burge, ich wil in gestellen in daz dinc.
Einer bürgte einen volger eines morts aus und kunt den nicht wider gestellen.
Denn muß sich fuͤr jhm all Welt gestellen, | Da wirt er eim jeden sein vrtheil fellen.
wilhelm Gorteler hat globit vor den selbigen Andres Tromppe, en zu gestellin.
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Vgl. ferner s. v. .3.
›etw. in seinem Fortgang oder seiner Fortdauer hindern, stillen, beruhigen, zum Aufhören bringen‹; Belegblock:
Der nem lorber vnd stoss die mit / enwenig wines vnd bestrich sin stirnnen [...], so gestellet es das we.
Ebd.
216r, 6
: so sol si ephen somen trinken in win; trinket jn ain zorniger / man: er gestellet jm sin gemuͤt.
Ich schweren dir, das ich dir die red wol gstellen wyl, ee die sun undergang.
Belegblock:
die mortrezen; | Sie schinent an den gelezen | Der wibe, die des warten | Daz sie den mannen zarten | Und sie die man katzstreichen | Mit suzen worten weichen, | Biz sie mit in gestellen | Alles daz sie wellen.
daz kan wol frie willekür: unser heil gestellen | und alle tugent mit ir wegen, als uns die selde leret
[andere Interpretation bei
Stackmann
, s. o., Bd. 2, 775: ›festhalten, fangen‹].5.
›mit jm. / etw. auskommen, leben können‹.Belegblock:
zwen bauren, [...] konten nit mit einander gestellen, also daß si offt den burgemeister überluffen.
Aber welch hochfart nymbt für hend | Deren hochfart ist ouch gantz on end | Die will ouch allzyt vornen dran | Das nyeman mit jr gstellen kan.