1
geschweren,
geschwören,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
swern
›schwören‹
().
1.
›etw. schwören, einen Eid über einen Sachverhalt, eine eingegangene Verpflichtung o. ä. ablegen, etw. eidlich erklären‹; teils mit Tendenz zu: ›versichern, sagen‹.
Phraseme:
auf den heiligen geschweren
.
Obd.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  2,  1,
1
 1,  1,  3, ,
1
 2.
Wortbildungen:
geschwerschaft
›eidlich übernommene Verpflichtung‹.

Belegblock:

Goedeke u. a., Liederb. (
Nürnb.
um 1525-35
):
der Jüd der sprach: „ist mir nit worden schauen, | Dafür ich wol geschweren mag.“
Buck, U. v. Richent. Chron. Conz. (
alem.
,
um 1430
):
do schwuͤr er als dann vor benempt ist. Und do er nun geschwuͤr
[›geschworen hatte‹],
do wainet er und sin diener.
Müller, Stadtr. Ravensb.
130, 26
(
oschwäb.
,
um 1413
):
Es ist gesetzt, mag die frow geschweren, [...], das si sovil guͦtz uff ainem huse oder uff ainem andern guͦt habe, das ir ir man gebe zuͦ morgengabe, das si denn billich dabi belibe.
Merz, Urk. Bremgarten
37, 9
(
halem.
,
1354
):
wirt der keller des vͥberseit mit zwein vnversprochenen mannen oder ob er nuͥt dar fuͥr geswerren mag, so [...].
Unger, Richtes Stig (
schwäb.
,
15. Jh.
):
ob er [hofe] allein lige, so lihet man den einem meyer, das er ein burgschafft oder geschwerschafft tu, drü jare gewisser und wesenlicher meyer zesin.
Klein, Oswald
122, 44
(
oobd.
,
1415
):
si geswier oder ich wer plind, | darumb das ich nit wol gesich.
Steinberger u. a., Urk. Hochst. Eichst.
126, 15
(
noobd.
,
1317
):
do die läut, dy ze der khuntschaft genomen wären, dorüber geswören, do sagten si auff den selben ayd [...].
Piirainen, Stadtr. Sillein
84a, 24
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
Ist ez aber ander gut daz man beweysen mag do muͤgen si nicht fuͤr gesweren.
2.
›fluchen, in den Formen eines Eides lästern‹.
Bedeutungsverwandte:
, .

Belegblock:

Palm, Veter Buoch (
schles.
, Hs.
E. 14.
/
A. 15. Jh.
):
ein appet, der hiez or. Von dem sagete man, das er nie gelouc, noch geswur, noch envluchete keinen menschen.