1
ausschweren,
ausschwören
(letzteres vereinzelt),
V., unr. abl.
1.
›einen Eid (insbesondere eine Art Offenbarungseid) leisten, etw. unter Eid versprechen‹; in den Belegen geht es um Zahlungsversprechen sowie um den Eid, die Stadt zu verlassen.
Obd., überwiegend rechtsrelevante Texte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2, , .
Syntagmen:
einen eid, fehde a., a., zu [...]
;
wie um frevel a., von frevel / einung / geltschulden wegen a., aus dem gericht a.
;
einen monat, ein jar a.
;
mit a.
(subst.)
gestraft werden
;
etw. ausschwerens halb erläutern.

Belegblock:

Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Ich scholt im sein hochzeit versorgen | Und scholt darauf außschwern und porgen.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
um 1400
):
Were aber der geteter also, daz er den kosten noch schaden nit moͤchti getragen, der sol vss sweren vnd in vͥnser stat niemer komen.
Ebd. (
1539
):
welicher ein mal den eyd, den er also vonn eynungen oder geltschuldenn wegenn für der burger zyl vßgeschworenn hat, v̈bersicht.
Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1543
):
Die vögt sind nit schuldig, ußzeschwören von irer vogtkinden wegen.
Ebd. (
1614
):
wo einicher am rechten kundtschafft reden oder von eynung wegen ußschweren soͤlte.
Ders., Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1585
):
Die aber kein warnung noch underwysung annemmen, [...], ouch nit ußschweeren woͤltend, soͤllendt gfaͤncklich uff die grentzen der landtmarch gfuͤrt, uß unseren landen gewisen [...] werden.
Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
, o. J.):
mag man och die selben frowen und man, die also uss gesworn hetten, an iren gůten [...] angrifen und phenden.
Mell u. a., Steir. Taid. (
m/soobd.
,
n. 1590
):
was aus schweren bekant oder unbekante leid zue nachtl und schaden fiern künen.
2.
›die Gültigkeit von etw. eidlich bestreiten‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. , (s. v. , Adj., 2),  2, , (s. v. ),  3.
Syntagmen:
den brief a.

Belegblock:

Rwb (a.
1417
).
3.
›jn. unter Eid verleumden‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. , , .

Belegblock:

Sieb.-Sächs. Wb.
1, 343
(a.
1676
).