gütlichkeit,
die
.1.
›Güte (als Haltung); wohlwollendes, freundliches Verhalten gegen andere‹; speziell: ›gnädige Liebe Gottes‹; Syntagmen:
g. aus sanftmütigkeit entspringen; mit g. sprechen, in der g. gütlich sein, jn. in g. anlachen; die g. gottes, des weibes; die gute / menschliche g.; geist / olei der g.; die unterworfenheit in g
.Belegblock:
wen eyns eyn wyflich wyf anlacht | in gunsten und in guetlicheyden.
In dem tal do wachset senftmuͦtikeit, gelossenheit, stillikeit, gedult, guͦtlicheit.
Ir [swestern] sult haben grosse bruͦderliche minne under einander und ein demuͤtige underworffenheit eine der anderen in minnen und in guͤtlicheit.
Vs disem selben grunde der senftmuͤtikeit entspringet guͤtlicheit.
2.
›Einvernehmen, gütliche Einigung, Vereinbarung (als Handlung und Handlungsergebnis), Schlichtungsverfahren im Unterschied zu recht, urteil
u. ä.‹; Rechts- und Wirtschaftstexte, berichtende Texte.
Syntagmen:
die g. abschlagen / versuchen, in die hand nemen; in (der) g. bleiben / scheiden, in g. etw. aussprechen / beteidingen / bezalen / geben / richten / schlichten / vertragen, jn. in g. gescheiden / gesüssen, sich jm. zu g. erbieten, sich in g. zu etw. erbieten; die g. zwischen den parteien
.Belegblock:
ich will diser empörung, [...] mit meinen geharsamen burgern, wa die gutlichait nit statt soll haben, understeen, mit der tat.
Die syben mann solten ire herren irs eydts erlassen, und ein eydt uff ein nüws thun, die guͦtlichkeit ann dhand znemen.
diewil wir kein gütlicheit zwüschen in [parthigen] befinden mögen, sonder das si söllich ir spen zuͦ unser rechtlichen erkantnus gesetzt.
darumb ir uns solich uffsagunge, smachheit und schaden gedaen habt.
Ebd.
480, 27
; Schottenloher, Flugschrr.
32, 5
; Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
180, 6
; Krebs, Prot. Konst. Domkap.
421
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