erkratzen,
erkrätzen,
V.
1.
›etw. mit Mühe, Anstrengung erwerben, zusammenbringen, erwirtschaften‹; teils stärker negativ konnotiert: ›(gierig, rücksichtslos) etw. an sich bringen, zusammenraffen‹;
zu  5, vgl.  24.
Bedeutungsverwandte:
 3, , , ,  1; vgl.  15.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
acht gulden, zu viel
)
e., etw. mit etw
. (z. B.
mit spinnen, mit blutigem schweis, mit saurer arbeit
),
von jm
. (z. B.
von den toten
)
e., etw
. [wie] (z. B.
hertiglich, alle tage, nach und nach
)
e
.

Belegblock:

Luther, WA (
1521
):
ir [...] habt verworffen brieff und sigel zuͦ dem ewigen leben, [...] und habt ander ablaß, butterbrieff von dem Bapst erkratzt, das ich eüch gar nit befolhen hab.
Fastnachtsp. (
nobd.
,
15. Jh.
):
Acht rinsch gulden vor minem man. | Muotß nach und nach erkratzen, | Hut ein schilling, morn ein batzen.
Franck, Klagbr.
222, 38
(˹wohl
Nürnb.
˺
1529
):
Was sollen wir hie anzeigen das sie
[die Geistlichen]
von den todten erschaben vnd erkratzen.
Sachs (
Nürnb.
1557
):
Was ich erkratzet und gewon | Mit karckheit und heußlichen sorgen, | Mit spinnen abent und den morgen, | Desselb mein man mir als verseufft.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
els.
1521
):
was wir [...] mit unserm bluͦtigen schwaiß lang her hertiglich erkratzt habend, ist schier als mit euwern listen von uns zuͦ euch kumen.
2.
›etw. zerkratzen‹;
zu  4,  1.

Belegblock:

Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1512
):
wiewol sie [...] gesechen haben, daß sein hand erkretzt und verwundt, da haben sie auff in ain arckwan enpfangen.