erenhold,
der
;
(mehrfach
erenhalt
);
–/-holden, -halten
;
für Ansatz 1 wohl Entlehnung aus
ital.
eraldo
in Konkurrenz zu später üblichem
herold
, dies aus
span.
heraldo
bzw.
frz.
herault
().
1.
›Bote, Herold‹; speziell mündlich: ›Überbringer bzw. Ausrufer von Nachrichten‹; speziell schriftbezogen: ›Schreiber, Sekretär‹; wohl auch allgemein: ›Dienstbote‹;
vgl.  1011.
Mittleres und späteres Frnhd.
Bedeutungsverwandte:
1
 3, ,  12, , ,  2.
Syntagmen:
einen e. aussenden / haben, die erenholde halten
;
der e. eintreten, etw. bringen / (be)rufen / schreiben / schreien / sprechen, sich neigen, geld erhalten
;
den erenholden den heiligen geist senden
.

Belegblock:

Volz, Prophet Daniel L
3, 4
(
Wittenb.
1530
):
der Ernhold rieff vberlaut / Das last euch gesagt sein / alle volcker / vnd leute.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1440
/
4
):
4 guldein des kunigs ernhalten.
Bell, G. Hager
557, 12
(
nobd.
,
1616
):
Da mit man nitt nach dir mieste mit grause | Ehr Halten oder Boten senten ausse.
Sachs (
Nürnb.
1527
):
Der ehrnholdt tritt ein, neigt sich unnd spricht: Heil und gnad, ihr ersamen herrn!
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
Der Edelknab (Page) Ehrenhold; Der Lackay Trabandt; Der Sckalcksnarr Höffling.
Chron. Augsb. Anm. 1 (
schwäb.
,
1530
):
hat Sturm, ernholdt, offenlich beruft und geschrien, wie kayss. mt. die von Augspurg schwern werden.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
das in den alten turnieren ein ieder turniervogt ein besonderen persevanten und ernholden gehapt.
[das ist] durch den ernholden Jergen Rixner [...] vleisig und seer weitleuf geschriben.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Der ehrenhold rieff vberlaut [...]. Ehrnhold / herold / der absagbrieff bringt.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
[da nun Christus] seinen potten und (wies die kriechisch sprach nent) ernhalten oder herholden den heiligen geist gesant het.
Luther. Hl. Schrifft.
Dan 3, 4
;
Bell, a. a. O.
591, 4
;
Diehl, Dreytw. Essl. Chron. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
Uhlirz, Qu. Wien ;
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
102, 28
;
Vgl. ferner s. v. .
2.
wohl: ›geachtete, allseits verehrte Person‹;
vgl.  8.
Mittleres und späteres Frnhd.

Belegblock:

Turmair (
Nürnb.
1541
):
Etlich nennen in den êrnhold, als der frommkeit und êr lieb hat.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Welche GOtt vnd die Natur fuͤr andern begabt / die sollen grosse Herrn / als jhres Guts Ernhold auch schmuͤcken vnd vber ander erheben.
Panzer, Merlin Füetrers
260, 7
(
moobd.
,
1473
/
8
):
das man zw kǔnig krönt den eren holdenn.
3.
›Person in einem Schauspiel, die die Vor- und Schlussrede hält‹.
Bedeutungsverwandte:
 3.

Belegblock:

Rot
316
(
Augsb.
1571
):
in kleinen sachen als Comedien oder Spylen / fuͤrt man auch Herolden / ader Ernholden ein / da ist jr ampt / das sie die vor oder Bschlußred thuͦn.