erdmänlein,
das
;
-s/-Ø
, im Pl. auch
erdleute
.
1.
›sagenhaftes, seelenloses, zwischen Mensch und Tier gedachtes Wesen, Erdgeist mit Zwergengestalt‹ (als Narrativ im Volksglauben);
vgl.  34,
1
 2.
Wobd.; seit dem 16. Jh.
Zur Sache:
Hwb. dt. Abergl.
2, 908-19
.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld):  2,  5, , , .
Syntagmen:
das e. den schaz hüten, dem hausvolk erscheinen, die erdleute keine selen haben, nicht aus Adam kommen, für geister geachtet werden
;
auf den erdman schiessen
;
der brunnen des erdmänleins
.

Belegblock:

Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
55, 17
(
um 1571
, Hs.
1615
):
Weliche aber nicht auß Adam komen alß da seint die wassßerleudt, vnd Erdtleut, lufftleüt vnnd deßgleichen haben keine seele, darumb seindt sie nicht menschen, auch nicht Vihe sondern halten sich fast in miteltheil.
Sudhoff, Paracelsus (
1529
/
32
):
dieweil sie so nahent beim menschen seind und seind gleich zu verstehen als die wilden menschen; [...] die wasserleut am ersten [...] die waltleute am nechsten [...], dornach die bergmenlein und ertmenlein [...]. so wissen auch, das solche zwei, nemlich erdmenlein und aethnischen werden für geister geacht und nicht für ein creatur.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Wer aber oder was geschepf dieselbigen erdenmendle seien, oder auch was iren natur und aigenschaft [...].
Lauater. Gespaͤnste
37v, 9
;
Barack, a. a. O. ; ;
Vgl. ferner s. v.  2,
1
.
2.
›kleiner Mensch, Zwerg, Pygmäe‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl. .

Belegblock:

Schmitt, Ordo rerum
130, 17
(
salem.
,
2. Dr. 15. Jh.
):
Pigmeus clein lutte [...] eyn picmer [...] erdmennly.