glüklich,
Adj.;
vgl. das Bedeutungsfeld von , , .
1.
›günstig, gut, wünschenswert (von äußeren Verhältnissen)‹; teils in fließendem Übergang zu: ›glücklich (als Gemütszustand)‹;
vgl.  16.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
dafür helts die vernunfft, wem es glücklich und wol gehe, der habe einen gnedigen Gott.
Oorschot, Spee/Seifert. Proc.
456, 14
(
Bremen
1647
):
gluckliches wolgedeyen zu gutem vorhaben.
Roloff, Brant. Tsp.
1531
(
Straßb.
1554
):
Nun bin ich worden zuͦ eim Herren | [...] | Meiner armuͦt würd ich nun vergessen | Ich bin gar glücklich ingesessen.
Schmidt, Rud. v. Biberach
174, 10
(
whalem.
,
1345
/
60
):
Der tugent erstuͥ staffel [...] ist triben daz gemvͤte vber forchte [...] vnd liden not festlich wider wertiguͥ old gluklichvͥ ding.
Maaler (
Zürich
1561
):
Glücklich / Nach wunsch.
Klein, Oswald
107, 5
(
oobd.
,
1417
/
8
):
kom, traut gesell, | glücklich fleuch ungevell!
Barack, Zim. Chron. ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
504, 7
;
2.
›glücksverheißend, glückbringend‹;
vgl.  147.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2,  2,  2.

Belegblock:

Luther, WA (
1547
):
Wehr nach Gottes Wort sich richtet, der handelt weisslich vnd glücklich in ewickeitt.
Perez, Dietzin
1, 39, 7
(
Frankf.
1626
):
so hielt ich dich
[das Wasserzeichen des
Papiers
]
fuͤr ein gut vnnd gluͤcklich Zeichen zu dieser meiner Histori.
Koller, Ref. Siegmunds (Hs. ˹
Basel
,
um 1440
˺):
das daz boͤse gelt guͦt wege mache; wo man es anders verbuwet, wer nit glücklich.
Sudhoff, Paracelsus (
1536
):
so der sterbent anging schnel und behent und het nicht intervallum, so ist es glücklich.
Lauater. Gespaͤnste
37v, 12
(
Zürich
1578
):
wie sy [herdmenly] dem hußvolck erschinen / gedient / die kind gewieget / vñ wie es glücklich sye wo sy in eine͂ huß gespürt werdind.
3.
s.  2.
4.
s.  3.
5.
›schicksalhaft, positiv oder negativ vom Schicksal bestimmt‹;
vgl.  4.
Bedeutungsverwandte:
 5, .

Belegblock:

Gille u. a., M. Beheim
22, 118
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
doch Mars und Jupiter dasselbig haus | van dem driten gar glukleich sehen an.
Voc. Teut.-Lat.
k vijr
(
Nürnb.
1482
):
Gelucklich’ od’ bescherlich’ od’ abe͂tewrlich’ oder totlicher fatalis.
Roloff, Brant. Tsp.
507
(
Straßb.
1554
):
Nun bringt mir mein Koch in [ring] wider haͤr | Das sind ye glücklich seltzam mer / | Ich kan mein glück nit gnug erzelen.
6.
›erfolgreich, siegreich; zu js. Vorteil, vorteilhaft; gelungen; wohlbehalten, sicher‹;
zu  6.
Phraseme:
etw. geht glüklich von statten, es geht glüklich
o. ä.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  4.
Syntagmen:
j. so g. sein, das [...]
;
etw
. (Subj.)
g. ausgehen, js. mutwille g. fort gehen, j. g. regieren / rennen / angesiegen, mit jm. streiten, einen streit siegen
, [wohin]
(an)kommen / ziehen, j. etw. g. ausfüren, jm. etw
. (Subj.)
glüklichen geraten
;
der glükliche auszug / herzug / weg, die glükliche reise / überwindung / übung, das glükliche ende
.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
Dî [gote] in [heiden] gewesen obe | wâren mit geleite | geluklîch an der reite.
Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 37, 7
(
Wittenb.
1545
):
Erzürne dich nicht vber den / Dem sein mutwille glücklich fort gehet
[
Mentel
1466-1475
1
:
... wirt gelüglich
; 1475
2
–1518:
... gelücksamet
;
Froschauer
1530:
der schantlich laͤbt
;
Eck
1537:
der gelicket auf seinem weg
].
Ebd.
Makk. 7, 35
:
So wil ich dieses Haus verbrennen / so bald ich glücklich
[
Froschauer
1530 /
Dietenberger
1534 /
Eck
1537:
mit frieden
]
widerumb herkome.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
517, 329
(
Magdeb.
1608
):
Wie man abr die sache neme fuͤr / | Das bald vnd gluͤcklich gehe von statten.
Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Wenn ein boͤß Schalcksstuͤck gluͤcklich von statten gehet / so halts jederman vor ein ehrlich loͤblich stuͤck.
v. Keller, Amadis (
Frankf.
1571
):
wie dann hiezwischen selbiger zeit er so glücklich gewest, daß jhme keiner zu hand gestossen, den er nicht vber wunden habe.
Dünnhaupt, Werder. Gottfr. v. Bullj.
3, 1
(
Frankf./M.
1626
):
Gluͤcklicher Heerzug in das Heylig Landt.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
197, 1852
(
Zwickau
um 1540
):
des gluͤcks hett ich mich nicht vorsehn / | Ihr gselln / das solt so gluͤcklich heut ausgehn.
Opitz. Poeterey
18, 18
(
Breslau
1624
):
Regiere meine faust / vnd laß mich gluͤcklich rennen | Durch diese wuͤste bahn.
M. Cunitia. Ur. Prop. (
Öls
1650
):
Zu gluͤcklicher uͤbung der subtraction werden 2. erfodert.
Gille u. a., M. Beheim
81, 9
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
ob er gehor gen helle. | Es sind etliche czaichen [...] | [...] | das erst ist wann im all sach ring | und gluklich in czeitlichem ding | alweg ist offennpore.
Trunz, Meyfart. Rhet.
1, 13
(
Coburg
1634
):
Er (Printz Moritz) hette beschlossen / entweder mit jhnen gluͤcklich zustreiten vnd zusiegen / oder [...] zusterben.
Maaler (
Zürich
1561
):
Guͦten Glücklichen nachwind haben.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
alsbald er derowegen in sein vilgeliebtes Vatter⸗ in das Teutschland gluͤcklich ankommen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1544
/
5
):
do sie [Hungern] den streit angefangen und inen im anfang gelicklich ergangen.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Nu was kunig Maximilian, [...], ann volck zu schwach und muest sein gluckliche rais also verlassen.
Roth, E. v. Wildenberg (
moobd.
,
v. 1493
):
do nun Julius Cesar [...] 52 streit mändlich und gelücklich gesigt hete, ward er [...].
Ralegh. America ;
Dünnhaupt, a. a. O.
11, 22
;
13, 7
;
Roloff, Brant. Tsp.
1157
;
Rauwolf. Raiß ;
Bastian, Runtingerb.
5, 6
;
Grossmann, a. a. O. ;
Dietz, Wb. Luther .
Vgl. ferner s. v.  1,  11,  7,  1, .
7.
›durch Glauben oder Moral begründet und insofern einen günstigen Ausgang versprechend‹;
vgl.  7.

Belegblock:

Luther.
Hl. Schrifft. Jos. 1, 7
Marg. (
Wittenb.
1545
):
Wer nach Gottes wort sich richtet / der handelt weislich vnd glücklich
[ff.: im Gegensatz zu
vergeblich
, insofern auch zu 6 stellbar].
Wyss, Luz. Ostersp.
3, 167, 110
(
Luzern
1596
/
7
):
Sy sagt, so er [Holofernes] ir volge, werde sin sach glücklich vßgan, dann sin wyßheit vnd gütte aller wellt bekant.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Dieweil [...] sie alle im haus von gnaden des allmechtigen durch solchen beharrlichen fleis vor aller krankhait und unfahl gelücklichen erhalten.