erbauung,
die
;
schwache Belegung; erst im 17. Jh. stärker verbreitet.
1.
›Bewirtschaftung nutzbarer Flächen‹;
zu  1.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  1,  2,  3.

Belegblock:

Mieder, Lehmann. Flor. (
Lübeck
1639
):
Ein Haushaltung muß in fuͤnff theil getheilet werden [...]. 2. auff erbawung der Feld vnd Gartenguͤter.
2.
›Erschließen, Anlegen eines Stollens‹;
zu  2.

Belegblock:

Weizsäcker, Graupn. Bergb.
183, 18
(
osächs.
,
1532
):
Das alle zechen [...], die kein steuer zu erbauunge des obgenanten erbstollens gegeben haben, [...] das neunde zu sturzen vorpflicht sein ßollen.
3.
›Aufbau, Konstruktion‹ (von sachlichen Bezugsgrößen); speziell: ›Errichtung eines Gebäudes‹; ütr.: ›Gründung, Stiftung (einer Institution, einer Gemeinschaft)‹; bei Luther (auf der Basis von Paulus und Augustinus) speziell bezogen auf die Kirche als Gemeinschaft der wahren Christen;
vgl.  34.
Bedeutungsverwandte:
 5,  5 (subst.).
Gegensätze:
.

Belegblock:

Luther, WA (
1544
):
Diese [so der Kirchen furstehen] vermanet S. Paulus, wie ein jeder in seinem Ampt seiner gaben, so er hat, sol brauchen zu nutz der anderen und damit dienen zur einigkeit und erbawung der Kirchen.
und [Paulus] zeigt, worin der rechten Kirchen Christi erbawung und auffnemen stehe.
Ebd. (
1537
):
thun nichts, das gereichen moͤchte zu erbawung des volcks gottes, sondern alles zur Zerstoͤrung desselben.
Stambaugh, Milichius. Zaubert.
4, 7
(
Frankf./M.
1563
):
Es seind zu der erbawung der Kirchen Christi drey ding von noͤten [...].
v. Keller, Ayrer. Dramen (
Nürnb.
1618
):
histori von erbauung vnd ankunfft der stadt vnd stiffts bamberg.
Memminger Chron. Beschr. (
Ulm
1660
):
Dieses seyn nun die vornehmbste Mutmassungen von der Erbawung vnd dem Nahmen disser Stadt.
Öst. Wb.
2, 734
.
4.
›Erbauung, Trost, moralische Unterstützung‹; auch: ›Aufbau einer Haltung, Lebensweise‹;
vgl.  5.
Bedeutungsverwandte:
,  3; vgl.  1.

Belegblock:

Perez, Dietzin
1, 323, 27
(
Frankf.
1626
):
also werden auch vnser innerliche Glieder vnd alles Fleisch durch die vbermaͤssige Befeuchtigung des Weins zur Geystlichen Erbawung gantz vnduͤchtig gemacht.
Opitz. Poeterey
7, 28
(
Breslau
1624
):
so haben weise Maͤnner / was sie zue erbawung der Gottesfurcht / gutter sitten vnd wandels erfunden / in reime vnd fabeln [...] verbergen mussen.
Wolf, Norm im sp. Ma.
55, 64
(
schwäb.
,
15.
/
16. Jh.
):
ich mane und uermanen die selben brüder, das si in der predigunge, die si thund, sind ,überhort und küsche‘ ir rede zuͦ notcbarkait und erbauung des uolckes.