bauung,
die
;
–/-e
.
1.
›Bebauung, Bewirtschaftung (landwirtschaftlich nutzbarer Flächen)‹;
vgl.  34.

Belegblock:

Hilliger, Urb. St. Pantaleon (
rib.
,
A. 17. Jh.
):
wie sol es mit bauung der guetter gehalten werden?
Voc. inc. teut.
s iijv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Pauũg des ackers od’ des veldz Agricultura.
2.
›Aufbau, Erbauung von etw. (Gebäuden); Gründung, Anlage von etw. (z. B. einer Stadt)‹; metonymisch: ›Bauwerk, Gebäude‹;
vgl.  67.
Syntagmen:
die b. sehen, jm. die b. weisen
;
etw. an der b. schauen
;
grosse / unnütze b
.;
b. des gutes / hauses / zimmers / tempels, der stube / stat
;
unwissenheit der b
.

Belegblock:

Fischer, Brun v. Schoneb.  (
md.
, Hs.
um 1400
):
waz dese hie taste vleischlichen, | daz taten gene dort geistlichen, | daz mogen an der bowunge schouwen | zu Jherusalem man und vrouwen.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mk. (
osächs.
,
1343
):
dô sprach einer zů ime […]: ‘Meister, sich ane welche steine und welche bûwunge!’ Und Jhêsus antworte […]: ‘Sihestu alle dise grôze bûwunge?’
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
131, 15, 14
(
schles.
,
n. 1354
):
gelobin, dy wssaczunge, buunge vnd pflanczunge derselbin vorwerklichin gut in allin iren puncten […] eweclich zu habin.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
Dorumb fúrbas nit welt nemen das gůt nach euwern ordenungen: wann gebt es wider in die pauwung des tempels.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1536
):
hab ich herrn Anthoni Fuggers hinderhaus ausgemalt […]. solche grosse, unnutze bauung und abprechen ist da geschehen.
Memminger Chron. (
Ulm
1660
):
Hat Cardinal Raimund die Gülten der Kirchen […] zur Bauung desselben Gottes⸗Hauß incorporirt.
Roth, E. v. Wildenberg  (
moobd.
,
v. 1493
):
das ist […] vor der herschung Romuli und pawung der stat Rom 431 jar.
3.
in folgenden Übertragungen an 1 sowie an 2 anschließbar: ›Aufbau einer städtischen Verwaltungsorganisation‹; ›Aufbau einer religiösen Gemeinde‹; ›(Mensch als) Geschöpf (Gottes)‹; ›religiöse Erbauung‹.

Belegblock:

Chron. Nürnb. 3,  (
nobd.
,
1450
/
80
):
noch demselben Nuremberge mit pawung und bevestigunge eins stettischen wesens wider zugericht und erhebt ward.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  (
Straßb.
1466
):
vnd behúten an einander die ding die do seind zů der bauung.
wir sein die helffer gotz. Ir seyt ackrung gotts: ir seyt die pawung gotts.
Wolf, Norm im sp. Ma.
64
(
oobd.
,
1486
):
pit [ich] dy selbigen bruͤder, das yr wart sey ‘verhort vnd lauter’ zu nucz vnd zu pauung des volcks.
4.
›Errichtung von Wehranlagen, Festungsbau; Tiefbautätigkeit zur Kultivierung des Landes‹; als Metonymie: ›Festung, Wehrbau‹; Spezialisierung zu 2.
Preuß.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron.  (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
daz er wolde hân vorstôrt | zur Wisen dî bûwunge dort.
Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1399
):
1 m. und 9 scot vor eyne tonne pech und vor zwu tonnen schiffther und vor 3 schok mos, das quam in die buwunge zur Memyl.
2 m. 3 ferto und 1 schilling den breitsnydern, die zur Memil in der buwunge gewest woren.
Ziesemer, Marienb. Konventsb. 
83, 21
(
preuß.
,
1402
):
4 m. vor ½last heringes den heren in dy buwunge ken Ragnith.
Toeppen, Ständetage Preußen
1, 106, 26
(
preuß.
,
1407
):
wenne man knechte in die buwunge sendet bynnen dem Kuerisschen habe, so sal man geben dem knechte den tag 1 scot.
Ziesemer, Gr. Ämterb.
324, 25
(
preuß.
,
1407
):
dorczu loszen wir ungerechent alle die notdorfft des husses Ostirrode und dorczu alle reysen, buwungen und geschos, die wir gethan haben von unsers homeisters geheisze.
Ebd.
772, 33
;
Joachim, a. a. O. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 443
.