eigenwille,
der
.›Eigensinn, Eigenwille, gegen (vor allem religiöse) Bindung gerichtete geistige Selbstbestimmung, selbstbezügliche Unabhängigkeit; Egoismus; Halsstarrigkeit‹; als Gegensatz zur Unterwerfung unter Gottes Willen meist negativ bewertet;
Gehäuft Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
Syntagmen:
den eigenwillen binden / lassen
; der e. eine stange voller we sein
; die not
(Subj.) am eigenwillen stehen, j. in seinem eigenwillen sein, die sünde vom eigenwillen sein
; der freie e
.Belegblock:
Waz ist eigen willen me | Wen ein slange voller we?
wenn man sie trifft und yhr werck vorwirfft, da geben sie [die werckheyligen] denn yhr naturliche rechte frucht, dabey man sie erkennet, alß da sind freuel urteyl, ungedult, eygenwille, hallstarckeyt unnd affterrede, mit vielen andernn boͤßen stucken.
sye ain falsch armut vnd gehorsam wider die warheyt deß Euangelii tichten, so es meer ain faulheyt vnd freyer aygen will ist.
Ez ist durch Got gewesen tot | An im [sunder] eigen wille | In des gehorsames stille.
Yre [Gehorsammekeit] seile und gebende | [...] | [...] byndent eygen willen.
so gar ist ellev svnde von aigē willen Swa der wille nit ist daz da kain svnde ist.
dy [menschen] sind / in irem eygen willen vnd liebent [...] den schein fur daz wesen.