dargegen,
dagegen,
Adv.
1.
Lokaladv. zum Ausdruck der Situierung einer Person / eines Gegenstandes gegenüber einer Bezugsgröße: ›gegenüber diesem Ort, dieser Person‹.

Belegblock:

Sachs , (
Nürnb.
1555
):
Der münnich [...] wolt | Den abbt den hasenkopff fürlegen. | Nun saß eins edelmans narr dargegen.
Welti, Pilgerf. v. Walth.
75, 22
;
2.
Lokaladv. zum Ausdruck der Bewegungsrichtung einer Person / eines Gegenstandes zu einer Bezugsgröße hin: ›dieser Stelle, dieser Menschenmenge entgegen‹.

Belegblock:

Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
wol schickt er [hertzog Hunfrid] ir [fraw Jacoba] vil streitpär man. Dargegen kam der hertzog von Burgundj. Do wurden die Englischen all erslagen und geflüchtiget.
Roloff, Naogeorg/Tyrolff. Pamm.
255, 2379
.
3.
zum Ausdruck eines Widerspruchs oder einer Gegenmeinung: ›gegen diesen Sachverhalt, diese Aussage‹.
Gehäuft Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
sich d. behelfen, etw. d. aufbringen / (auf)setzen / bedenken / legen
.

Belegblock:

Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
21, 17
(
thür.
,
1474
):
Darkegen unde ⸗wedder setczet Hans Nottlich, daz Friderich Koschewicz [...] habe zcwo tochter zcu elichen lebin hengegebin.
Ebd.,
247, 24
:
Darnach sint sy komen unde habin yre heren vor uns gefurdert umbe yren vordyneten lon nach jarzcal, solange sy by on gewest sint. Darkegen setczin dy heren des gesindes und hoffen, sy sint yn in rechte keynen lon phlichtig.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 4, 2
(
Leipzig
1520
):
Czu sehen vnd horen was ich geschriben vnd gelernt vnd ob Bruder Martinus Luther etwas bestendigs dargegen aufftzubringen.
Ebd.,
14, 4, 28
(
Straßb.
1524
):
Vnnd woͤllen darumb die erdychten artickel vor setzen / vñ vnser meynung dargegen.
Rosenthal. Bedencken
4, 7
;
Grosch u. a., a. a. O.
19, 37
;
144, 33
;
296, 9
;
321, 31
;
326, 25
.
Vgl. ferner s. v. .
4.
zum Ausdruck des Gegenwertes oder des Ersatzes für eine Bezugsgröße, auch zum Ausdruck einer Gegenleistung / Gegenmaßnahme: ›für diesen Gegenstand, für diese Person / Handlung; dafür‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  5,  6,  4.
Syntagmen:
jn. d. schicken, etw. d. anordnen / haben, jm. etw. d. geben / schenken
.

Belegblock:

Sappler, H. Kaufringer
5, 470
(
schwäb.
, Hs.
1464
):
bis das ich der frawen zart | gab sechzig berait guldin. | ain rotguldin vingerlin | [...] | das gab si mir dargen ze pfant.
Haltaus, Liederb. Hätzlerin (
schwäb.
,
1471
):
Ich hab dir lange Jar ergeben | Hertz, muͦt vnd syn, die sein dein, | Dargen, lieb, so bist du mein.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
29
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
orndnen wir d(a)s ein pergkmaister von allen aignen thun vnd anndern diensten [...] freÿ vnd ledig seÿ vnd disem seinem ampt [...] allein mit trewe(n) aufwart, darkegen Er auch sein zimliche auffenthaltung vnnd besoldung habenn soll.
Qu. Brassó
5, 429, 16
(
siebenb.
,
1613
):
Den 5. Aprili schickt man aus Cronen den Herrn Gettci Andras [...] in die Hermestat in den Landtag. Dorkegen schickt der Bathori den Tökeli Goerg [...] sampt dem Gentzo Pall zu Geisel in Cronen.
Österley, Kirchhof. Wendunmuth ;
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. ;
Moscouia
C 4r, 40
.
Vgl. ferner s. v.  1.
5.
Adversativadv.: ›im Gegensatz zu diesem Sachverhalt, dieser Handlung; hingegen‹.

Belegblock:

Dietrich. Summaria
22r, 5
(
Nürnb.
1578
):
Derhalben preiset der Herr hie wol billich / so das Euangelium annemen / Dagegen die andern mit sehenden augen blind / vnd ellende arme leute sind / die es hoͤren / aber doch nicht glauben.
Wickram
4, 17, 8
(
Straßb.
1556
):
Dieweil er im allen widerdries / so er erdencken mocht / zuͦfuͤget / und er im dargegen gern all freundtschafft bewisen hett.
Rechn. Kronstadt
3, 484, 28
(
siebenb.
,
1555
):
Am dinstag [...] Haben Mein Herrn mitt Herr Micheln Rechentschafft gehalten. So ist die Sŭma des Entfahens gefŭnden worden fl. 969 asp. 10½. Darkegen des Aŭszgeben fl. 760 asp. 15.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
145, 9
;
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
157
,
Haltaus, Liederb. Hätzlerin .
Vgl. ferner s. v. , .
6.
zum Ausdruck der unmittelbaren Gegenwärtigkeit von Personen: ›zugegen, anwesend‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.
1
 2.
Syntagmen:
d. sein
.

Belegblock:

Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 110
(
Augsb.
1509
):
der schönen frawen und jungfrawen so dann dagegen waren.