1
bewarung,
die
;
zu
mhd.
bewarunge
›Sorgfalt‹
().
1.
s.  1.
2.
s.  4.
3.
s.  5.
4.
s.  16.
5.
›Verteidigung, Beschützung, Schutz e. P. / e. S. (z. B. einer Stadt)‹; als Metonymien: ›Schutz, Schirm, Sicherung, Obhut (z. B. als Aufgabe der Obrigkeit)‹; ›Befestigungsanlage‹;
vgl.  237.
Bedeutungsverwandte:
,  2,  2, , ; ,  16,  1567, , .

Belegblock:

Voc. inc. teut.
c vjv
(
Speyer
um 1483
/
4
):
Bewaru͂g [...] munime͂tu͂ [...] munime͂ munitio.
Anderson u. a., Flugschrr.
1, 10, 35
(
Leipzig
1520
):
Weche aber von dyser sammelung getreten / vnd von der hut / vorsorg / regimenth vnd bewarung sant Peters sampt seiner nachkõmen geloffen.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
131, 1, 16
(
schles.
,
1350
):
In der dinge geczuiknisse mit vnsirs ingesigils bewarunge habe wir vor uestint.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel Var. (
Straßb.
1466
):
die statt ward vmbgeben mit festenkeiten
[Var. um 1475f.:
bewarungen
; 1477:
bewarnungen
;
Dietenberger
1534,
Luther
1545:
bolwerk
].
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1477
):
zu bevestung und bewarung derselben stat.
Bachmann, Morgant (
halem.
,
1530
):
es ist wăr, es ist unlang, das ich siner frŭnden einer ertödt hab inn bewarung mines libs.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bewarung (die) Schutz vnd schirm. Tutamen, Munimentum, Munitio.
Heydn. maister
25r, 6
(
Augsb.
1490
):
de͂ künig geben gewalt zekriegen. [...]. Demrat geben die bewarunge vnd schüczung der recht.
Uhlirz, Qu. Wien (
moobd.
,
1461
):
werden
sich mit ainer merklichen anzal volkhs
in Wien einfinden und für
gute bewarung der stat
[sorgen].
Merk, a. a. O. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
434, 11
Var.;
6.
›Sicherung, Wahrung der Ehre durch Fehdeansage, Rechtsverwahrung‹; als Metonymie die Fehdeansage selbst;
zu  7.
Bedeutungsverwandte:
,  2, , ; vgl.  2.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1443
):
hett wir mer bewarung bedorft, die wolt wir hiemit auch getan haben.
Dierauer, Chron. Zürich (
halem.
,
15. Jh.
):
wellent wir gen úch, [...], únser und aller der únsern ere wol bewart und úch hiemit als helfer gnůg gesagt haben. Ob aber úns als helfern me bewarung ze tůnde notdúrftig gewesen were.
V. Anshelm. Berner Chron.
5, 307, 21
(
halem.
,
n. 1529
):
Der ist illends, on alle bewarung der êren, ja wider der loblichen puͤnden êr und eid, ufbrochen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1461
):
haben wir unser und des reichs hauptmanschaft und paner darumb auf unsern bewarungsbrief, an den egenanten hertzogen Ludwigen ausgangen, unsern hauptleuten, darzů geordnet, bevolhen [...].
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
Ewr Kayserliche Wirdigkait hat unns auch unnser kunigreich wider alle verschreybung durch die Ewrn beschedigen lassen vorhyn und nach ausganck des vorbestymbten frydt an alle pewarung Ewr und der Ewren.
7.
›Achtsamkeit, Sorgfalt‹;
vgl.  9.

Belegblock:

Niewöhner, Teichner
585, 29
(Hs. ˹
önalem.
,
um 1433
˺):
waz man mit bewarung sait, | daz ist nit ain luͤgenhait.
Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 265
.
8.
›Gefängnis‹;
vgl.  6.
Bedeutungsverwandte:
,  23, verhütung.

Belegblock:

Rot
302
(
Augsb.
1571
):
Custodi. Verhuͤtung / bewarung / gefengnuß.