bewaren,
V.
1.
›jn. / etw. aufgrund göttlicher Machtvollkommenheit erhalten, schützen, bewahren‹.
Phraseme:
beware dich / euch got
(o. ä.) als Segensformel insbesondere beim Abschied gebraucht.
Bedeutungsverwandte:
 8,  5.
Syntagmen:
jn. / etw
. (z. B.
den leib, leib und sele
)
b., jn. vor etw
. (z. B.
vor macht / not / schaden / sterben
)
b., jn. nach etw
. (z. B.
nach gottes willen
)
b., jn. mit etw
. (z. B.
mit seiner kraft
)
b
.;
an leib und sele bewart bleiben
.
Wortbildungen
bewarer
1 (dazu bdv.:  3),
bewarerin
(für die Mutter Gottes),
1
bewarung
1.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Ps. 16, 1
(
Wittenb.
1545
):
Beware mich Gott / Denn ich traw auff dich.
Ebd.
140, 5
:
Beware mich HERR fur der hand der Gottlosen.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
Sihet er bœsiu dinc, er danket gote, daz er in dâ vor bewart hât.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
amen bewaret uns vor vluche, | amen schribet man zu letzte an dem buche.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Uns beware, herre Got, | Mit der craft diner gotheit!
Gropper. Gegenw. (
Köln
1556
):
auch vnsere leibe zur vnsterbligkeit zu bewaren in dz ewig leben.
Henschel u. a., Heidin
1054
(
nobd.
,
um 1300
):
Got herre dv solt mich bewarn | Mit aller miner Ritterschaft.
Dienes, E. Gros. Witwenb.
219, 5
(
nürnb.
,
1446
):
das er dich wil berauben der muter vnd bewarerein aller tugunt.
Gille u. a., M. Beheim
124b, 160
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
der daz und alle ding mag tun | der almehtig pewerer.
Ebd.
283, 163
:
Mensch, waz gebrach dir, merk und schau, | die barmung dir bewarung brau.
Wickram
4, 10, 28
(
Straßb.
1556
):
Hiemit lieber leser bewar dich Gott.
Gilman, Agricola. Sprichw.
1, 543, 17
(
Hagenau
1534
):
Gott beware euch. Diß wort ist gleich mit dem / Gott behuͤt euch / damit wir bekennen / daß uns Gott bewaren will.
Bauer, Geiler. Pred.
77, 16
(
Augsb.
1508
):
er hat unser yglichem zů geben ainen besunderen engel in zů bewaren.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bewarer / Heiland [...]. Got bewahr euch / Gott behuͤt euch / ein wort das wir brauchen / wenn wir ander leuth gesegnen.
Nyberg, Birgittenkl.
1, 298, 3
(
oobd.
,
1554
):
Domit ich e(wr) e(rwird) zu aller zeit der gottlichen bewarung bevill.
Kehrein, Kath. Gesangb. ; ; ;
Dubizmay, kurß zu Teutze
49, 19
;
Reichmann, Dietrich. Schrr.
81, 14
;
Spechtler, Mönch v. Salzb.
1, 109
;
Klein, Oswald
29, 1
;
Munz, Füetrer. Persibein
136, 6
;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
537, 6
;
Kummer, Erlauer Sp. ;
Dietz, Wb. Luther ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 588
.
Vgl. ferner s. v. .
2.
›etw. (z. B. eine Stadt) / jn. (auch: sich) unter Machtanwendung vor jm. schützen, etw. / jn. verteidigen; jn. / etw. (ein Tier) behüten‹.
Bedeutungsverwandte:
 3,  8,  4,  1,  4.
Syntagmen:
den helfant / weg, die feste / mauer / stat / wagenburg, das haus / land / schlos b., sich vor jm., wieder etw
. (z. B.
wieder die steine
)
b
.;
j. bewart sein
.
Wortbildungen:
bewarer
2,
bewarnis
1 ›Befestigung‹.

Belegblock:

Peil, Rollenhagen. Froschm.
223, 5507
(
Magdeb.
1608
):
wie er viel Jahr/ | Seines Junckern Reuterknecht war / | Jhn beleitet / bewacht / bewart.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Wie solden die Coelne bewaren, | die vischere ind beckere woren?
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
4089
(
rib.
,
1444
):
is he neit wale bewart | De dit pantzier neit en drait zo alre vart.
Henschel u. a., Heidin
184
(
nobd.
,
um 1300
):
Wer sol din hvs hi heim bewarn | Vnd din bvrge vnd din lant.
Maaler (
Zürich
1561
):
Bewarer / der vestet / starck machet vnnd wol bewaret. Munitor.
Dreckmann, H. Mair. Troja
29, 14
(
oschwäb.
,
1393
):
wie daz wir uns also bewarend vor den veinden, daz si iht sighaft an uns werdent.
Brandstetter, Wigoleis
232, 8
(
Augsb.
1493
):
Auch wurdend jr zuogeben vier fürsten mit zwey hundert rittern die [...] dem helffant zuo naechst riten den zuo bewaren.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1315
):
swo sie [stat] vestigung beduͤrfe, do bewart si und vestent si auch.
Schmitt, Ordo rerum
119, 38
(
oobd.
,
M. 15. Jh.
):
Munimen [...] bewarnüzz.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
schicktn sy pey funfftzigk oder sechtzigk manen fur den hoff, den kunig zw bewarn vor den muttwillign puebn.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
ob ir mich wolt hinnen füeren und mich vor gewalt bewaren.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
Etlich panden mit leinen tüechern die küß auf den kopf, bewarten sich wider die stain [...], so in den lüften aufgeworfen ward.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe ;
Bauer, Geiler. Pred.
98, 26
;
Dirr, a. a. O. ;
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
292, 5
;
Rauwolf. Raiß ;
Kummer, Erlauer Sp. 5, S. ;
3.
›etw. (oft: Güter, Gebäude o. ä.) durch sinnvollen Gebrauch, Pflege, Reparaturen in guter, gegenstandsadäquater Qualität und Funktion erhalten, vor Verfall sichern, instandhalten‹.
Bedeutungsverwandte:
 15; vgl.  4.
Gegensätze:
.
Syntagmen:
den acker / brunnen / graben / schaz / zaun, das erbe / gut / haus / gebäude, die grube / münze / wiese b., etw. wol, mit fleis / sorge b
.;
des gutes b
.
Wortbildungen:
bewarer
3 ›Inhaber einer sozialen Funktion zur Sicherung des Gemeinwesens‹.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
de erben solen ob den hoff zů der wedwen varen vnz an den drittegesten, vf daz se bewaren daz gůt.
ist gesatzt, vromdiz gůtes baz tů bewarende den sin eigen.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 2, 15
(
Wittenb.
1545
):
der HERR nam den Menschen vnd satzt jn in den garten Eden / das er jn bawet vnd bewaret
[
Mentel
1466:
behůte
].
Ebd.
2. Sam. 15, 16
:
der König [...] lies aber zehen Kebsweiber das haus zu bewaren
[
Mentel
1466:
behúten
].
Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
1385
):
de meistere, dei zerzijt des amptz bewerre sint.
Köbler, Ref. Wormbs
310, 24
(
Worms
1499
):
Es soͤllen auch solich [...] güter durch den bysitzer [...] in gůtem vffrichtigem wesen vnd buwe gehalten [...] werden.
Ders., Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
Wie bestandne güter sollen bewart werden.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
1340
):
Grůb und prunnen sol man bewarn.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16. Jh.
):
Ein jeder soll sein zinßguet, wiesen und acker [...] nottürftigklich bewahren und verzeünen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
M. 15. Jh.
):
Was nu in der gemain erfragt wirdet, sol der redner auch der gemain bebarer eben merken
[im Glossar der Ausgabe interpretiert als: ›der die Rechte der Gemeinde zu wahren hat, damit sie nicht in Vergessenheit geraten‹; dann auch zu
bewaren
11 stellbar].
Mollay, Ofner Stadtr.
97, 6
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Der selbig sol vleissig vnd wolkündig sein, dÿ künigklichen muntz zu pewaren.
Ebd.
326, 2
:
Wie man schol dÿe schimpf haus pewaren.
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
45
(
mslow. inseldt.
,
1537
):
soll d(er) pergmaister gar ein treues vnnd vleÿsigs aufsehen haben, [...] auff die zwen Wassergraben, damit sÿ bewart werdenn.
Köbler, Ref. Wormbs
170, 7
;
ders., Ref. Nürnberg
304, 1
;
ders., Stattr. Fryburg ;
Behrend, Magd. Fragen ;
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
41, 29
;
Bischoff u. a., a. a. O. ;
Piirainen, Stadtr. Sillein
68b, 15
;
Grothausmann, Stadtb. Karpfen
42, 23
.
4.
›etw. (meist: fahrende Habe) aufbewahren‹; vereinzelt Tendenz zu ›etw. beschlagnahmen‹; am ehesten hier anschließbar auch: ›etw. (z. B. Steine) wegräumen‹.
Wortbildungen:
bewarlich
1 ›zum Zwecke der Aufbewahrung‹ (a. 1530),
1
bewarung
2.

Belegblock:

Köbler, Ref. Wormbs
131, 23
(
Worms
1499
):
habe oder güt das einer zu getruwen handen hinder sich einem andern zubehalten vnd zubewaren angenõmen vnnd empfangen hat.
Ebd.
251, 3
:
wann der solich dinge legt sagt das der hinder den gelegt die vorsorg oder bewarung zuthůn vffgenõmen oder zugesagt hett das ist er schuldig zubewysen.
Ders., Stattr. Fryburg (
Basel
1520
):
So sollen vnd woͤllen wir yemants in sin huß in vnserm namen ordnen / vnd alles das so dariñ ist / vffschribe͂ vnd bewaren lassen.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
bitt, ewer erber weyshait wölle söliche truhen in gemainer statt bewarung uffnemen.
Pfaff, Tristrant (
Augsb.
1498
):
das sy dises getrancke soͤlt bewaren, das nyemant darüber keme.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
2. H. 14. Jh.
):
wie man stro und hae sol bewarn.
Baptist-Hlawatsch, U. v. Pottenst. Vorr.
46
(
moobd.
,
A. 15. Jh.
):
daz er genëdichleich auf wolde nemen vnd auch als ain liebe gabe bewären, waz im vnser armut ophert.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1530
):
Ob ainer stain aus den [...] agkern wurf und die nit bewaret.
Fuchs, Kart. Aggsbach (
moobd.
,
v. 1412
):
was [...] der chirichen geopffert oder geschaft wuͤrt, das sol er mit vleizz bewaren und huͤeten.
Williams u. a., Els. Leg. Aurea
168, 11
;
Köbler, Stattr. Fryburg ;
Eschenloher. Medicus ;
Vgl. ferner s. v.  5,  1.
5.
›etw. / jn. bewachen und dadurch vor Diebstahl, gegen Zugang, vor Flucht schützen‹.
Bedeutungsverwandte:
 34.
Wortbildungen:
1
bewarung
3 (1. H. 16. Jh.).

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
vnde wirt im Daz [gůt] vorstolen, her můz iz im zwevaldich gelden, [...], daz her iz an de stat leite, da iz nicht bewart was.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 3, 24
(
Wittenb.
1545
):
der HERR [...] lagert fur den garten Eden den Cherubim mit einem blossen hawenden Schwert / zu bewaren
[
Mentel
1466:
behieten
]
den weg zu dem Bawm des Lebens.
Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
der hertzogk [...] wart auf die Kemmerey gesatzt und mit etlichen Ratshern und bürgern bewaret.
Buch Weinsb. (
rib.
,
um 1560
):
aber Melchior Henkel leis das haus rontz umbher bewaren.
Chron. Mainz (
rhfrk.
,
15. Jh.
):
daz der stede thorne und porten vorbaß bestalt und auch bewart werden.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
si gingen inwec und bewarten
[
Luther
1545:
verwareten
]
das grab und zeichinten den stein mit den hûtêren.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
in gefengnus zue fuehren, dorinnen sicherlichen, wol und getrewlichen zue bewahren.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
29, 81
(
moobd.
,
1393
):
recht als ain weingarten wol bewart vnd beslossen wêr.
Froning, Alsf. Passionssp.
6883
;
Baumann, Bauernkr. Oberschw. ; ; ;
Dietz, Wb. Luther .
6.
›jn. gefangen setzen; jn. in Gewahrsam halten‹.
Bedeutungsverwandte:
(V.) 17; vgl.  3.
Gegensätze:
 3.
Wortbildungen:
bewarsam
(
die
) 1 ›Gewahrsam‹.

Belegblock:

Opel, Spittendorf (
osächs.
,
um 1480
):
das er uff solche schrifte aus des raths bewarsam in sein haus möchte gehen.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
113, 32
(
nobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
das er den
[Gefangenen]
beware bis an den tritten tag und den nit außlassen an der vogtherren wissen.
Roder, Stadtr. Villingen (
önalem.
,
1516
):
und der gefangen von denen von Villingen on der herrn von Fürstenberg engeltenus bewart werden.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, zu
1550
):
hat der kaiser die drei lassen fahen und bewaren und also ain guͤte zeit gefencklichen behalten.
Spiller, Füetrer. Bay. Chron. (
moobd.
,
1478
/
81
):
Die künigin ward in ainem sundern zimmer wol bewart.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Piirainen, Stadtr. Kremnitz
55
.
7.
›Fehde ansagen und dadurch seine Ehre bewahren‹; als Synekdoche zu 8 auffaßbar.
Syntagmen:
(sich) an jm., gegen jn. b
.;
die ere (gegen jn.) b
.
Wortbildungen:
bewarnis
2 (dazu bdv.: vgl.
1
 6).

Belegblock:

v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
Do dis lantgrave Balthasar gesach, do bewarete her sich ouch an dem lantgraven von Hessin.
Pfeiffer, Frk.-bay. Landfr.
281, 43
(
nobd.
,
1409
):
So wöllen wir [...] die stat czu Nuremberg und die iren und auch uns und die unsern gen eu bewart haben mit disem briefe.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1387-9
):
so wollen wir in irem frid und unfrid sein und woͤllen uns dez erberclichen gen euch und allen ewern dienern und den ewern wol bewart haben.
Ebd. (
1443
):
des wolt ich und alle mein helfer [...] unser ere erberclich gen euch bewart haben.
UB Zug
1023, 13
(
halem.
,
1460
):
so wellend wir unser [...] ere wol nach aller notturfft bewart haben, und, ob uns allen oder sunderlich mer bewarnússe nottdurfftig weͣre oder ze tuͤnde gepúrtte, daz sol uns beschehen syn, als ob es von wort zu wort harinne geschriben weͣre.
Brunner, Rechtsqu. Krems u. Stein
91, 46
(
moobd.
,
1443
):
Darumb bewareten si sich gegen uns und den unsern und sagten uns in unserm gotzhaus und gefurster freyung also ob, das alles wider lanndsrecht geschehen ist.
v. Liliencron, a. a. O. ;
8.
›jn. / etw. (eine Haltung, ein inneres Vermögen, oft: die Ehre o. ä. vor etw. von innen Kommendem oder von außen Hereinbrechendem) schützen und dadurch bewahren, behüten‹.
Bedeutungsverwandte:
 1.
Syntagmen:
etw.
(z. B.
die wunde
)
b., jn
. (auch:
sich
)
vor etw
. (z. B.
vor hoffart / leid / list / sünden / schaden / übermut / unzucht
)
b., js. ere / keuschheit / leumund, den sin, die sele b., etw. vor etw
. (z. B.
vor frost
)
b., den wetagen vor schweren b., etw. von etw.
(z. B.
von bösem
)
b.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
ob der vater vnsinnicht wirt von sechtůme [...], so daz her toup suchtich wirt, vnde in de son in den vnsinnen nicht bewaret.
de kindere sint noch so witzich nicht, daz se sich bewaren kůnnen.
Köbler, Ref. Wormbs
232, 9
(
Worms
1499
):
haben wir Burgermeister vñ Rate der Stat Wormbs als [...] beschirmer vnd verweser der iunge͂ angesehen vnd bedacht solich schwach alter vnuerletzt zu bewaren.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
130, 14
(
Frankf.
1535
):
An die sonnen gelegt / so laßt er funcken von jm / vnd bewart die frucht vor den heuschrecken.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
238, 14
(
thür.
,
1474
):
man darmete uff⸗ unde abeschroten sal, unde dy lute vor schaden bewaren.
v. d. Lee, M. v. Weida. Spigell
60, 10
(
omd.
,
1487
):
seÿnen ehlichen gemahell vor andern su̇nden vnd vnzcu̇cht zcu bewarn.
Asmussen, Buch d. 7 Grade
1035
(
nobd.
, Hs.
A. 15. Jh.
):
Deu drite, daz si werd pewart | vor ubermut und vor / hoffart.
Reichmann, Dietrich. Schrr.
139, 40
(
Nürnb.
1548
):
sollen die Christen den Ehestandt fuͤr das [...] beste / kleinot achten / das erstlich sie [...] fuͤr suͤnden bewaret.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
mit geschnittnem fleisch / das get wider zů samen vnd beware dz gewundt gelidt von dem apostem.
Maaler (
Zürich
1561
):
Sein eer vnd künschheit Bewaren vnd behalten [...]. Von boͤsem Bewaren. [...]. Vor frost oder kelte Bewaren.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Bewahr dein ehr / consule honori tuo.
Pfeiffer, K. v. Megenberg. B. d. Nat. (
oobd.
,
1349
/
50
):
daz der mensch kan im selber ander decke machen, dâ mit er sich bewart, des andreu tier niht künnen.
Buijssen, Dur. Rat.
2, 4
(
moobd.
,
1384
):
ir bewarent ewren sin mit liebe der heiligen schrifte.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
19, 2
(
moobd.
,
1393
):
daz ain ygleich mensch seinem peichtuater gepunden ist, seinn lewnten vnd sein er bewarn, also daz er von im nicht v̈bel red.
Klein, Oswald
22, 64
(
oobd.
,
1422
):
smal schulter, dicke hende, | bewart gar tugenthafft.
Fichtner, Füetrer. Trojanerkr.
95, 5
(
moobd.
,
1473
/
8
):
das ir mein mägtlich eer mir wolt bewaren.
Reu, Süddt. Kat.
1, 260, 4
;
Dinklage, Frk. Bauernweist.
54, 45
;
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
232v, 4
;
237v, 3
;
239v, 18
;
Pyritz, Minneburg
4993
;
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 92, 5
;
Karnein, Salm. u. Morolf
56, 4
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
108, 87
;
Päpke, Marienl. Wernher ;
Primisser, Suchenwirt .
Vgl. ferner s. v.
1
 11.
9.
›seine Aufmerksamkeit auf etw. richten, auf etw. achten‹.
Wortbildungen:
bewarlich
2,
bewartlich
, jeweils ›achtsam‹.

Belegblock:

Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
alsô daz si sich dâ mite niht enbewar und daz si ir volkomenheit dar umbe niht enliez.
Froning, Alsf. Passionssp.
6988
(
ohess.
,
1501ff.
):
Woluff, ir hilde und ir recken! | bewart uff die scharpen ecken.
Hertel, UB Magdeb. (
nd.
/
omd.
,
1469
):
eyn yderman sal syn fur bewaren, das nymande schaden davon komme.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1512
):
sullen si auch alle schiffung erberlich bewarn, damit si den brobst, die seinen und all sein und des gotshaus notturft bewarlichen und gewislichen mügen gefueren.
Ebd. (
1581
):
das sollen sie vleissig und bewartlich biß auf der kinder vogtperkait verwalten und hantlen.
10.
›(ein Gebot, einen Rechtszustand o. ä.) beachten, einhalten; sich an etw. halten‹.
Wortbildungen:
bewarsam
(
die
) 2.

Belegblock:

Luther. Hl. Schrifft.
Spr. 16, 17
(
Wittenb.
1545
):
wer seinen weg bewaret / der behelt sein Leben.
Weitz, Albich v. Prag
164, 8
(Hs. ˹
nobd.
,
2. H. 16. Jh.
˺):
wer dy gepot dez arcztez nicht bewart, der toͤt sich selber.
Gille u. a., M. Beheim
123, 260
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
sam da ist ain abtreter | Undertaner geharsam, | vater, muter, seiner herschafft, | seinn öbern nit gern ist pehafft | mit dienstlicher pewarsam.
zu Dohna u. a., Staupitz/Scheurl
93
(
Nürnb.
1517
):
das er [...] das gebot des herrn fürsichtiglicher bewaret und weiset als ein glüender kol den weg der bueswürkung den boshaften.
Munz, Füetrer. Persibein
478, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
Er pat dy herren hallten | fried, dar zúe gúet gericht.
v. Maren, Marquard. Ausgabe
25, 33
(
Venedig
1483
):
Darvͤmb soltu dich fleißiglich in disem gepot bewarn.
11.
›sich etw. merken, in Erinnerung behalten‹.
Wortbildungen:
bewarsam
(
die
) 3.

Belegblock:

Strauch, Par. anime int.
22, 30
(
thür.
,
14. Jh.
):
wir sullen ouch bewaren daz wir di icht sin fon den Got clagit in Ysaia.
Mathesius, Passionale (
Leipzig
1587
):
lasset vns heute des HERRN CHristi Stimme hoͤren / vnnd im Glauben bewahren.
Henschel u. a., Heidin
1606
(
nobd.
,
um 1300
):
So sprach der werde kristen | Ditz bewart er mit listen.
Gille u. a., M. Beheim
71, 106
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
das seu die wal wol machten hon | und nemen in peworsam | Das gut oder das snode.
Vgl. ferner s. v. .
12.
›etw. zu bewerkstelligen versuchen, mit Absicht auf etw. hinwirken‹;
a) bei Intention eines positiven Sachverhaltes: ›für etw. sorgen‹;
b) hinsichtlich negativ gesehener Sachverhalte: ›etw. verhindern, dafür sorgen, daß etw. nicht eintritt‹.
Phraseme:
ein auge bewaren
›sorgfältig auf etw. achten‹.
Syntagmen:
b., das [...]
;
b
. + Hauptsatz; für b) jeweils mit Negationspartikel oder sonstigem Ausdruck der Negation.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
also enmac ich niht bewarn, | ich enmuze nu den tot doln.
Peil, Rollenhagen. Froschm.
251, 6379
(
Magdeb.
1608
):
Weil jhn niemand mag wiederstehen / | Solt jeder sich fleissig bewaren / | Auff dem nothfall die flucht nicht sparen.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
2660
(
rib.
,
1444
):
So hain ich dat also bewart | Dat ich sij gelijche neder hain gestalt.
Rueff, Rhein. Ostersp.
169
(
rhfrk.
,
M. 15. Jh.
):
Daz woln wir druwen baz bewarn, | daz er nit solt von hinnen farn.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Die ebdisse [...] sal daz mit groszeme sinne und mit wisheide bewaren, daz sie der bevollender schafe keine invirliese.
v. Tscharner, Md. Marco Polo
38, 19
(
osächs.
,
2. H. 14. Jh.
):
des sint di hunde gewent das sy sich also bewarn das sy den lewin vorsern.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
auch ietweder tail hinter den pfelen landes halben bewaren, das kein wasser darhinter hinweg gee.
Lemmer, Brant. Narrensch.
30, 7
(
Basel
1494
):
Wer noch eyn [pfrůnd] nymbt / der selb der sol | Acht han / das er eyn oug bewar | Das jm das selb nit ouch vß far.
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
14, 45
(
moobd.
,
1393
):
Ez schol auch der mensch wol bewarn, daz er sich in der peicht nicht schuldig geb der svnd, dÿ er nicht begangen hat.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
du solt dich wewarn, her, | das uns icht der trugner | mit chainem falschen list werd wenoͤmen.
Helm, a. a. O. ;
Neumann, Rothe. Keuschh.
5435
;
Sexauer, Schrr. in Kart.
242, 24
;
Dirr, Münchner Stadtr. .
13.
›etw. verhindern, verhüten, abwenden; etw. vermeiden; etw. unterlassen‹.
Phraseme:
den mund / die zunge bewaren
;
das got beware
›das verhüte Gott‹.
Syntagmen:
etw
. (z. B.
den auflauf / schaden / tot, die rede / sünde, das anfechten, leid / unwillen
)
b
.;
e. S
. (Gen., z. B.
des
)
b
.;
leiden bewart sein
.

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
keret uweren vliez dar | Daz ir den anderen tot bewart, | Er dan ir von hinnen gevart.
Luther. Hl. Schrifft.
Spr. 21, 23
(
Wittenb.
1545
):
Wer seinen Mund vnd Zungen bewaret / Der bewaret seine Seele fur angst.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
daz sie ire zunge bewere zu sprechene und die stille halde.
Froning, Alsf. Passionssp.
7623
(
ohess.
,
1501ff.
):
Herre kouffman, loß das zornen farn! | dye redde moeget ir bewarn!
Gerhard, Hist. alde e
1882
(
omd.
,
um 1340
):
Daz wil ich bewaren, | Unz ich daz kint entwene.
Strauch, Par. anime int.
85, 24
(
thür.
,
14. Jh.
):
des inmochte ich nicht bewern.
Ebd.
134, 23
:
si [gnade] ist auch mechtic alle sunde zu bewarne.
Neumann, Rothe. Keuschh.
4471
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
so machstu das anefechten bewaren!
Ebd.
5573
:
das her di kuscheid reine heldet | unnd die andern haubt sunde nicht | bewaret.
Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
daz machtu dar mite bewarn daz tu got lib habest vor allen dinch.
Lexer, Tucher. Baumeisterb. (
nürnb.
,
1464
/
75
):
das er [...] der stat nutz [...] furdern und schaden bewaren wolle.
Stackmann u. a., Frauenlob
5, 48, 12
(Hs. ˹
alem.
,
14. Jh.
˺):
durch lieb so sol man leit bewarn.
Brandstetter, Wigoleis
219, 20
(
Augsb.
1493
):
soellent jr aber hie ersterben. das got beware so geschaehe lend vnd leüten würser dann vor ye.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Wer seinen mund bewahrt / der bewahrt sein leben.
Mollay, Ofner Stadtr.
164, 2
(
ung. inseldt.
,
1. H. 15. Jh.
):
Wÿ eyn itczlicher pewar schaden yn seynem hoͤff.
Helm, H. v. Hesler. Nicod. ;
Froning, a. a. O.
1084
;
Küther, UB Frauensee
354, 9
;
Sermon Thauleri
12r
, 13f.;
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
232v, 20
;
14.
›sich vor etw. (oft: inneren Dispositionen) / jm. hüten, in Acht nehmen‹.
Bedeutungsverwandte:
; vgl.  9.
Syntagmen:
sich an etw. / vor etw
. (z. B.
vor dem propheten, vor dem deisme, der gierheit, vor lügen
)
/ von etw
. (z. B.
von sünden
)
/ wieder etw
. (z. B.
wieder das anweigen
)
b
.;
(sich) b., das [...]
; vereinzelt nicht refl.

Belegblock:

Wolf, Norm im sp. Ma.
31, 14
(
omd.
,
v. 1496
):
die bruder sullen sich bewaren [...], das sy nicht syn sorgfeldig by oren czitlichen guͤtern.
Neumann, Rothe. Keuschh.
1344
(
thür.
,
1. H. 15. Jh.
):
wanne ir di werlt had gesmehed | unnd bewaret vor der unfleticheit.
Bechstein, M. v. Beheim. Evang. Mt. (
osächs.
,
1343
):
abir bewaret
[
Mentel
:
hút
;
Luther
1545:
hütet
]
ûch vor dem deisme der Pharisêi.
Feudel, Evangelistar
110, 30
(
omd.
,
M. 14. Jh.
):
Bewarit uch vor allir gyerheit, wen keyn genugunge ist an dem menschen an dem daz her besyczit.
Gille u. a., M. Beheim
82, 652
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
da zu gehört | sich zu pewarn und huten vort | hie wider das anwaigen.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
1359
):
das ein ieklich mensche wol bedarf fúr sich ze sehende wie er sich hie an beware.
Anderson u. a., Flugschrr.
10, 1, 4
(
Zürich
1524
):
wie man sich vor lügen [...] hüeten vnd bewaren sol.
Goldammer, Paracelsus. B. d. Erk.
51, 30
(
obd.
, Hs.
n. 1570
):
so ist es ann dem / das wir vns sollen bewaren / dann sie seindt wie die schaff / aber reissend zuckend wolff.
Hübner, Buch Daniel ;
Froning, Alsf. Passionssp.
24
;
Behrend, Magd. Fragen ;
Neumann, a. a. O.
1511
;
3458
;
Lemmer, Brant. Narrensch.
40
Vorspr.;
Langmantel, Schiltb. Reiseb. ;
Rudolf, H. v. Langenstein. Erch.
14, 45
.
Vgl. ferner s. v.  2.
15.
›etw. / jn. zweckgerecht mit etw. ausstatten, ausrüsten, versehen‹.
Bedeutungsverwandte:
.
Syntagmen:
jn. mit etw
. (z. B.
mit dem kreuze, einer waffe, mit speise / kleidern
)
b., den brief mit einem insiegel b., das schlos mit wachtern, mit notdurft b
.;
die stat mit gezeug, mit leuten (wol) bewart sein
; tropisch:
sich mit schlaf b
.;
mit demut / zauber bewart sein
.

Belegblock:

Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Moysi, dem vater gut, | Wol bewart mit demut, | Erschein der tuvel dicke.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
3922
(
rib.
,
1444
):
Dese wapen is van sulcher art, | So we dat da mit is bewart, | Dat dem zo allen zijden vroempt | Dat anderen luden zo schaden koempt.
v. Liliencron, Dür. Chron. Rothe (
thür.
,
1421
):
der hatte grossen schatz unde eyn gulden veel, das was mit zouber bewart.
Bindewald, Texte schles. Kanzl.
24, 22
(
schles.
,
1348
):
Dez czu eyner werhaftyn beczwgunge habe wir desen bryf mit deme ingesegele vnsir stat lasyn bewarin.
Fastnachtsp. (
nürnb.
,
v. 1494
):
Ich solt meinem herrn noch esten faren, | Do tett ich mich mit schlaf bewaren.
Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1444
):
sie schullen auch ire schloße selber bewaren mit wachtern und auch mit alle andere nottorft.
Lemmer, Brant. Narrensch.
63, 71
(
Basel
1494
):
[der] mit koͤrb eyn esel důt bewaren | Als wolt er zů sant Jacob faren.
Maaler (
Zürich
1561
):
Es ist nüts sw wol Bewart / da nit möge erobert werden [...]. Wol Bewart vnd versehen mit reisigen.
Morrall, Mandev. Reiseb.
40, 18
(
schwäb.
,
E. 14. Jh.
):
daz er sich soͤlte bewarn mit spyß und des er bedúrff als lang zittes.
Chron. Augsb. (
schwäb.
, Hs.
16. Jh.
):
fur die stat. die was wol gerust und bewart mit gezeug und leuten.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
die wurden allez des bewart | des si bedorften uf die vart.
Munz, Füetrer. Persibein
81, 4
(
moobd.
,
1478
/
84
):
si iach: „uil wol pewarn | lass ich euch mit prünn, hellem vnnd auch schillde“.
Ebd.
309, 7
:
mit klaidernn, speiß vnd allem rat | wardt er pewart.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
da er die stattmawr und statt wol bewart hett und beseczt hett.
Kummer, Erlauer Sp.  (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
îr herren îr suͤlt hin varn | und solt euch vor gar wol weparn.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
32, 27
(
tir.
,
1464
):
Das sint eüre fëcht waffen wider die arglistikhait des tiefels: die chäüschait, geduldikhait, diemüetikhait vnd die lieb. Ist das ir mit den dingen pewart seit, so [...].
Meijboom, a. a. O.
536
;
Vgl. ferner s. v.
1
 12.
16.
›jn. mit den Sakramenten (oft: der Eucharistie, den Sterbesakramenten, auch: der Taufe) versehen, jm. die Sakramente reichen‹; als Spezialisierung zu 15 auffaßbar.
Wortbildungen:
bewarung
4,
1
bewerde
4.

Belegblock:

Chron. Nürnb. (
nobd.
,
1449
/
50
):
man het auch bestelt einen priester und einen münich, die mitzohen, wenn man außzohe, und die leut pewarten.
Ebd. (
1491
):
auf das ließ die künigliche majestat den armen [...] mit dem allerheiligsten sacrament bewaren und am Marckt einen stuel, darauf man in richten solt, aufmachen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
dar nach bewaret er sich der priester; daz bezaichent daz únser herr âss und trank mit sinen jungern.
Argovia (
halem.
,
1322
):
Da bî söllent ouch alle die sîn [...], die toͮff vnd bewarung nement by dem gotzhùs.
Chron. Strassb. (
els.
,
1362
):
daz der pfarrer von der stat für in ging und truͤg unsers herren lichamen, wande er wolt einen siechen bewaren.
Ebd. (
A. 15. Jh.
):
und wurdent vil lüte in disem siechtagen bewart und verrihtet zům tode.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
das er nit dester e sterb biß du in bewarst mit dem heilgen sacrament.
Rennefahrt, Staat/Kirche Bern (
halem.
,
1355
):
gottez dienst da tůn mit singende, mit lesende, [...], mit prediende, mit bichtende, mit bewarande, mit oliende und mit toͧffe der kinden.
UB Zug
709, 7
(
halem.
,
1428
):
von jedem mentschen, so bicht und bewert bedoͤrft.
Vetter, Schw. zu Töß (Hs.
15. Jh.
):
Also ward sy betrogen alle die mess, untz das sy die bewerrd anfieng.
Welti, Stadtr. Bern (
halem.
,
n. 1437
):
Wie vil man kinden in binden sol, vnd wie meng frow mit dem bewaren gan sol [...], es sol auch nit me frowen denn dry mit dem kind zů dem bewaren zů opffer gan.
Bauer, Haller. Hieronymus-Br.
76, 37
(
tir.
,
1464
):
darnach pewart er sich mit der enpfhachung des heiligen sacramentes des leichennamen Christi Jesu.
Vgl. ferner s. v.  1.