gefängnis,
das
;-nisses/-nisse
,die
;-Ø/-nisse
.1.
›Fesseln, Bande (für die Gefangennahme)‹.Urkunden, Rechtsschriften.
Belegblock:
Die smede: 37 schok hubysen, [...] 1 ysechse, 26 gefengnisse.
1 schok czuchte, 40 gefengnisse, 4 segen.
Türk, Wortsch. Dietr. v. Gotha.
1926, 41
; Dalby, Lex. Mhg Hunt.
1965, 66
; Cirullies, Rechtsterm. Anh.
1981, 179
; Baumann-Zwirner, Augsb. Volksb.
1991, 480
; Hulsius
F iijr
; Bad. Wb.
318
f.; Schwäb. Wb.
154
; 2.
›Gefangennahme, Gefangenschaft, Haft, Gefängnisstrafe‹; in religiösen Texten ütr. ›geistige Gefangenschaft, sündhaftes Dasein, Befangensein‹.Syntagmen:
das/die g. leiden / zerbrechen; jn. in das/die g. antworten / bringen / (ein)legen / füren / nemen / schaffen / setzen / werfen, jn. aus dem/der g. erledigen / lassen / lösen / nemen, in dem/der g. liegen / sitzen, jn. mit g. (ab)strafen / züchtigen
.Belegblock:
In der edelen megede schoz, | In der daz sloz sich entsloz | Des ewigen gevencnisses.
Er macht die Thuͤr auch fleissig zu / | Das mir Niemand zufuͤgt vnruh. | Ich gedacht auch selbst / hie ist kein noth | Weder zum gefengnuß / noch zum todt.
Aber der HERR [...] lies jn gnade finden fur dem Amptman vber das Gefengnis / Das er jm vnter seine hand befalh alle Gefangenen im gefengnis.
vnd stirbet in deme gevenknisse, der sone hot synes vatir erbe vorlorn.
auch ohngeacht des rechts erbietig, und dazu etwan in centsachen mit gefengnus und turnstrafung verfahren werde.
Gelobet | sey vnser here der vns nicht | gabe in das gefengknüs in | ire zene.
Nicht weit hiervon war in einer stadt ein spannischer hauptmann, welcher einen vom adel hette ins gefängnus geworffen.
uz des gevengnis cruden | Hundertzwenzigtusent Juden | Er loste und liz si vri.
Wenne eyn man den andern in dy vrone adir in das gefengnissze brengit mit rechte umb syne bekante schult.
Durch den werden sie irmort | Mit swerten und in vuere, | Gevencnis ungehuere | Muzen sie darzu liden.
wilt du geistlich dink bekennen, so solt du dich entblozzen und enbrechen von dem gefenknuzz deines selbes naturen.
von deswegen sy yn auch in gefengkniß unde zcu stogke bracht habin.
ich dorch vorhandelune von mynen hern Jorgen probest zum Sehe zu gefenkenysse ben und in heft.
Es were dan, das der antworter solcher schult und clag halben gefänknus oder wunden gelieden oder entpfangen hett.
so er an der bezalung seimig wurde, so sol er in di gefenknis gehen und auf sein kost nicht raus.
Wann aber befunden wird, dass der arbeiter seiner angenommenen arbeit nachlessig vorstehet und also den gewerken zu verforteilen vermeint, so wird er mit gefengnuss oder ablegung der arbeit gestraft.
Din trost mich also sußlich labt | In diser gevenknisse harte.
Aber wen Got trawrt von der gefencknuß der juden, so wider ruft er daz bald.
Vnd er greif Tyrannum an vnd brachte yn in das gefengnüß.
Des gesetzs kinder seind in angst vnd gefencknuß der sündt.
wie lang söln wir dannoch in der babilonischen gefencknuß ligen an der römischen ketten?
er hat das gevengnisse zerbrochen vnd den strit vber wunden vnd vnsern tot getoͤtet mit sime tode.
Das dritte gevengnisse das ist das gevengnisse der vernunft.
ditz sint die sún der gegent die do warwn auffgestigen von der geuangenschaffte die nabuchodonosor der kúnig der babilonier vbertruͦg in babilon.
der bapst hett den bischoff fúr ainen hailigen man, und nam in uß der gefangnúß.
hett den alten hertzog von Bairn noch in seiner gefenknus, den hielt er zu Neupurg in dem schloß.
Also ist bei unsern zeiten ain wunderbarliche gefengnus gewest under denen graffen von Lewenstain.
der solle solches mit der gefencknuß zu der herrschaft guetem benüegen abbießen.
vnnd von der gefencknuß des leibs / die freÿheÿt zuͦ erledigen ein taͤgliche begerung.
dem half gott us der gefangnust und kam gen Zúrich.
dann das es ein offentlicher eebruch, der und dieselbige soll funff tag und so vyll nächt in gefencknus mit muͦß, brott und wasser enthalten werden.
do die kgl. mayestat nach irer mayestat abgang die gefenknus vnd verwarnus hat.
und ob auch frau und mann von einander komben gefängnus halben [...] so ist kein zil da, der frauen erlaubt, ein andern mann zu nemben.
Wann einer umb Mallefiz in gefenknus kumbt, ob er dann gleich Pürgschaft auf Widerstellen thuen wolte, so soll er doch auf solliche Pürgschft der Grfenknus nit bemüessiget werden.
Derhalben den Demeter in verwarnung oder gefencknuß genum̄en darjnn erhalten.
f. g. Ime laßen gefenglich setzen / Vnd mit der gefengnus gestrafft.
das sie alle die Ienigen so Ihren bephel Ibertrettenn In vnnserm gefengknusss straffen.
Grosch u. a., a. a. O.
167, 29
; 179, 11
; 180, 26
; 180, 36
; 184, 21
; 184, 34
; 186, 23
; 193, 35
; 332, 2
; 3.
›Ort des Gefangenseins, Kerker, Verlies, Gefängnis‹; Metonymie zu 2.Syntagmen:
das/die g. öfnen; jn. im g./ in der g. verschliessen
.Belegblock:
Han sie gemahet ein nuwe gevengnisze uf der nuwen porten an unsern willen.
Im rathhaus hat man sonderliche burgerliche gefängnüße, darinnen die burger schulden und anderer verbrechung halber [...] gehalten werden sollen.
Da dede der konnig Galleran enweg furen / vnd in ein gefenckenis legen.
Von kerkern oder gefengknussen. wer die haben vnd wie lang einer darin zubehalten sy.
sie thet gleich als ob sie das gefengknuß oͤffnen wolte.
Dornoch noch des mannes clage ist der egenante vorspreche in gefengnissze mit dem wibe brocht.
der man worde gefangen von dez herren geheisze unde worde in syner stat gefengnisze geantwert.
2 schlos vor das gefengknis.
Hat sich der dieb [...] in eurem gefenknus selber gehangen.
am dinstag nach Nativitatis Marie ließ ain erber rat zu Rotenburg die obgenannten [...] aus der gefangknuß herfür uff den markt im ring [...] furn.
geh du nab in das unterst gfengknus, | Darinn da ligt in angst und zwengknuß | Johannes.
do gap ir ein iude zuͦ grosser goben zwo kettin, mit den was sant Peter gebunden gewesen in der gefengnisz des kuniges Herodis.
Zu ainer zeit hat im herr Wörnher bevolchen, ain block zu ainer gefenknus geen Wildenstain lassen zu machen.
wie man sie also gefangen und gepunden zuͦ der gefengknus gefürt hat sie aines predicanten bruder gefangen füren sehen.
ein bischof sol han ein gevengniß mit einem kercker.
so soll er siczenn vierczehenn tag in der stadt gefenckniß.
aber In der gefengnus do fritzsch bej Im gewesen solchs vorlaugnet.