bastei,
die
;
-Ø/-en
;
zu
mhd.
bastîe
›Bastei‹
(), dies aus der Wortsippe von
ital.
bastia
,
afrz.
bastie
,
mlat.
bastia
›Bollwerk‹
(
Pfeifer, Etym. Wb. d. Dt.
1993, 104
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1943, 183
).
›Bastei, Bollwerk, vorstehender Teil einer Befestigungsanlage gegen Angreifer; beweglicher militärischer Aufbau des Angreifers, turmähnliche Konstruktion zu Angriffszwecken‹; auch ütr. auf religiöse und moralische Überzeugungen.
Syntagmen:
die b. aufbringen / aufschlagen / aufstellen / aufwerfen / bauen / machen / besetzen / erlaufen / gewinnen / abbrechen / abtun / zerrütten / zerschellen
;
jn.
(z. B.:
kriegsleute
)
in die b. schicken, an der b. arbeiten, mit der b. wo liegen
;
feste / grosse / starke / mächtige / hölzerne / neue / eingefallene b.
;
visier der b.
;
were unter der b.

Belegblock:

Chron. Magdeb. 2, 
41, 18
(
nrddt.
,
1565
/
6
):
fingk an […] eine gewaltige schantz mit dreyen posteien aufzuwerfen.
Schöpper (
Dortm.
1550
):
Vallum. Schuͤtte wehr wall thamm bollwerck vorwarte wehrine streichwehr vorschirm vorwehr notwer schantz bastey wagenburg zwingart.
Gille u. a., M. Beheim 
453, 1061
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
Vor diser stat so warn drei velt | und zwo pasteien auff gestelt.
Baumann, Bauernkr. Rotenb. (
nobd.
,
n. 1525
):
dem obervogt verrer oder mer kriegslewt in die pasteyen zu schicken.
Sachs 15, 
218, 2
(
Nürnb.
1563
):
Und bawet starck pastey darvor, | Und sehr künstlich hohe brustwehr.
Ebd. (
1563
):
kein vester pastey | Wider die feinde sey, | Denn trew und einigkeit.
Wiessner, Wittenw. Ring
9637
(
ohalem.
,
1400
/
08
):
iedeu [schar] schluog auf ein bastei.
Baumann, Bauernkr. Oberschw. (
schwäb.
,
v. 1542
):
lies er ain starcken schreckzaun machen umb die gantzen statt und umb die basteyen.
Barack, Zim. Chron.  (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
Im innern graben aber bawet herr Johanns Wörnher zwo gross hilzi pasteien.
Grossmann, Unrest. Öst. Chron.  (
oobd.
,
3. Dr. 15. Jh.
):
davor man lennger dann jaresfrist gelegen was mit veldt, zewg, posteynn.
Uhlirz, Qu. Wien 2, 2,  (
moobd.
,
1441
):
hat tan ein vechten, in [veindten] die pasteg zerütt.
Qu. Brassó
5, 214, 8
(
siebenb.
,
1610
):
Sein also unsere Väter bei 200 Jahren mit der Mauer concordia, mit denen Türnen oboedientia und mit denen Pasteien constantia im Land umgeben gesessen.
Girgensohn, Berl. Kämmereirechn.
82, 39
;
Skála, Egerer Urgichtenb.
106, 4
;
136, 13
;
Weizsäcker, Graupn. Bergb.
17, 7
;
18, 14
;
28, 9
;
51, 31
;
Gille u. a., a. a. O.
453, 644
;
1100
;
1103
;
Hampe, Nürnb. Ratsverl.
1, 191, 5
;
294, 13
;
325, 22
;
336, 5
;
Baumann, a. a. O. ;
Kurrelmeyer, Dt. Bibel  Var.;
Uhlirz, Qu. Wien 2, 2, ; 2, 3, ;
Seemüller, Chron. 95 Herrsch. ; ;
Grossmann, a. a. O. ; ; ;
Leidinger, V. Arnpeck ;
Turmair 1, 
390, 26
;
Zingerle, Inventare ;
Wopfner, Bauernkr. Tirol 
155, 18
;
Mollay, H. Kottanerin 
32, 12
;
Qu. Brassó
4, 184, 39
;
499, 19
;
5, 264, 26
;
460, 3
;
Preuss. Wb. (Z)
1, 423
;
Öst. Wb.
2, 449/50
;
Schulz/Basler
1, 80
;
Jones, French Borrowings
141/2
.
Vgl. ferner s. v.  1.