beneben,
beineben,
ersteres etwas häufiger belegt, beide Formen auch mit epithetischem
-s
und
-st
;
Adv.
(1; 3),
Präp.
(2; 4).
1.
›zur Seite, an der Seite; nahe, in der Nähe; nebenher‹ (jeweils im vorwiegend räumlichen Sinne).
Bedeutungsverwandte:
2
 1,  12, (Präp.) 1.

Belegblock:

Strehlke, Nic. Jerosch. Chron. (
preuß.
,
um 1330
/
40
):
einre hette | sich zu der vlucht gegebin, | dem quam Mertîn bînebin | und in ouch dâ letzte.
Reissenberger, Väterb. (
md.
, Hs.
14. Jh.
):
Er sach ouch ligen da beneben | Eine weiche matte.
Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1351
):
daz oberste kleit hiß ein sorkeit unde was bi den siten bineben unden ufgeslitzet.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
6482
(
rib.
,
1444
):
Dat tusschen uns tzwen bitzijden | Wolken ind nevele hyn lijden | [...] | Da ynne ich dir verborgen sij beneven.
Ebd.
6970
:
De hegge da du gheis beneven, | Is der vrowen.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beneben / neben dem / bey nahe / iuxta.
Jaksche, Gundacker (
oobd.
, Hs.
1. H. 14. Jh.
):
zwene shachær im beneben | erhangen wurden.
Weber, Füetrer. Poyt.
284, 3
(
moobd.
,
1478
/
84
):
ein sail sach er pey neben.
Reissenberger, a. a. O. ;
Meijboom, a. a. O.
10226
;
Kehrein, Kath. Gesangb. ;
Gerhard, Hist. alde e
3554
;
Wyss, Limb. Chron. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 457
;
523
.
2.
›neben etw. (in räumlichem Sinne)‹.

Belegblock:

Wyss, Limb. Chron. (
mfrk.
, zu
1349
):
der karte zwene finger bineben den dumen uf in die hoe, daz man sehe, daz he ein meineidig schalk were.
Ebd. (
E. 15.
/
A. 16. Jh.
):
muste man die pherde swemmen beneben den schieffen.
Karsten, Md. Paraphr. Hiob (
omd.
,
1338
):
und setze mich, | Herre min, beneben dich.
Strauch, Par. anime int.
76, 26
(
thür.
,
14. Jh.
):
Venus: [...] ettiswanne leufit he pobin der sonnen oder benebin der sonnen.
Wyss, a. a. O. ;
Karsten, a. a. O. ;
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. .
3.
›außerdem, daneben, nebenbei, auch; im übrigen‹.
Bedeutungsverwandte:
 2,  3,  2, .

Belegblock:

Lappenberg, Fleming. Ged. (
1633
):
Ein Schiff war tausent Angst und Nöten untergeben, | doch führt’ es so viel Glück’ und Gutes auch beineben.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Köln
1619
):
Form des lebens, auch benebens, | Aller Tugend Exemplar.
Gerhard, Hist. alde e
2481
(
omd.
,
um 1340
):
Dabeneben ich ouch las | Achias und Azarias.
Opitz. Poeterey
3, 37
(
Breslau
1624
):
wollen sie [...] dieses buch auff / vnd annemen / vnd beynebenst geneiget erwegen das ich auch darumb jhnen solches billich vor andern zueschreiben sollen.
Chron. Augsb. (
schwäb.
,
1523
/
7
):
darnacht beinebens dem belaidigten gebürlichen abtrag tuen sol.
Henisch (
Augsb.
1616
):
Beineben / bey dem / hiebey / neben dem / darnebe͂ / præterea. Dise woͤrtlin hencken dem sententz / vor dem sie stehnd / dem vorigen an / etwan bestehn sie auch von sich selbsten / als / Hiebey ist auch zu wissen / das etc. Beineben haben jr zu ermessen / was etc.
Eschenloher. Medicus (
Augsb.
1678
):
Henricus Bischoff [...] hat [...] verliehen 100. Taͤg Ablaß / beynebens auch die ertheilte Jndulgentz [...] bestaͤttiget.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
17. Jh.
):
mit zutreiben für schadten dennen herrschaftsuntherthonen, und tails benachbarten mit einschliefung deß vichs beschechen, fürgehalten, beinebens innen dises auch angedeit worden.
Ebd. (
1644
):
davon die helft der straff deme so es anzaigt, auch beinebens unvermeldt verbleiben.
Merk, Stadtr. Neuenb. ; ;
Barack, Zim. Chron. ;
Eschenloher. a. a. O. ; ;
Siegel u. a., Salzb. Taid. ;
Winter, Nöst. Weist. ;
ders. Glori ; ;
4.
›neben, nebst, außer etw. / jm.‹.

Belegblock:

Chron. Magdeb. (
nrddt.
,
1565
/
6
):
die beneben etlichen Radtshern die schlüssel zum thore haben.
Skála, Egerer Urgichtenb.
150, 7
(
nwböhm.
,
1575
):
eine Wagen Wintte beneben einer Keil hauen [...] gestoln.
Goedeke u. a., Liederb. (
Nürnb.
1588
):
Liebstu mich als wie ich dich, | auch niemand beneben mich.
Moscherosch. Ges. Phil. v. Sittew. (
Straßb.
1650
):
wird die Wittwe mit verkehrten Augen, beneben einem tief geholten schluxer, fein zimperlich anfangen vnd sagen.
Grosch u. a., Schöffenspr. Pössneck
135, 13
;
Dietz, Wb. Luther ; ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 497
;
Bad. Wb.
1, 146
.