anspannen,
V.,
teils unr. abl.
1.
›(Zugtiere) anspannen‹; mit verschobenem Obj.: ›(den Wagen zum Fahren) zurichten‹.
Gegensätze:
vgl. ,  14,  3.
Wortbildungen
anspanner
(dazu bdv.: , ).

Belegblock:

Ziesemer, Gr. Ämterb.
526, 36
(
preuß.
,
1398
):
24 junge kobiln, die man anspannen mag.
Luther. Hl. Schrifft.
1. Mose 46, 29
(
Wittenb.
1545
):
Da spannet Joseph seinen Wagen an.
Ebd.
Jer. 46, 4
:
Spannet Rosse an.
Neubauer, Kriegsb. Seldeneck
74, 10
(
nobd.
,
2. H. 15. Jh.
):
so man zum andernmal plest, so sol jederman anspannen.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
Jesus ist selbst der Ackermann, | Spannt weder Roß noch Wagen an.
2.
›etw. spannen, anziehen (z. B. von dem Hahn einer Schußwaffe, den Saiten einer Geige); etw. anschnallen; jn. in Fesseln schlagen‹.

Belegblock:

Rennefahrt, Zivilr. Bern (
halem.
,
1631
):
denen der schweyß mehr in den [...] wynhüßeren, dan ob der arbeit ußghat, allso dz die verordnete bemelten zuchthußes [...] macht haben söllind, [...] söliche überlöhnige tauwner infeßlen und anspannen zelaßen, nit zwifflende, dan es werde durch dißer reintroduction ... vil guͦts und nützliches fließen.
Kummer, Erlauer Sp. (
m/soobd.
,
1400
/
40
):
si chan es wol versweigen, | ob si an wıͤrt gespant als ein gaͤigen.
3.
›jn. angestrengt arbeiten lassen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  6,  1.

Belegblock:

Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
welcher A sagt, muess auch B sagen, also wer er auch für und für angespannen worden.
4.
›etw. beginnen, anzetteln, ins Werk setzen‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  5,  10.

Belegblock:

Goldammer, Paracelsus
7, 162, 21
(
um 1530
):
wann nun ein krieg wird angespannen, so begeen die andern alle vermessene totschläg und mörderei.