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anliegen,1.
›über jn./(vereinzelt:) etw. Unwahres, Falsches, Lügen verbreiten, jn. verleumden‹; Syntagmen:
jn.
(z. B. got / Jesus, den herren / könig / man, die frau) a.
; etw.
(z. B. die gotheit, das buch
) a.
; jn. fälschlich
(mehrmals) / böslich a.
Wortbildungen:
2
anlieger
Belegblock:
SWem man eyne wuͦnde sleit oder in beschiltet oder an luͦget.
ist er nit bereit gewesen, so wird er angelogen im grab, und lugen werden über ihn gesungen.
Phedra hat iren mann betrogen | Vnd Hypolytum an gelogen | Als ob er an sy hett begert.
Wie Jhesus durch der juden hass | So falschlich an gelogen | Und aͮn schuld ward zogen | Fúr den kúng Pilatum.
so will ichs betzŭgen mit minem lyb, das er mich faltschlichen anlŭgt.
Sy habend mich lang gnuͦg anglogen / sy schryend yemerdar ich habe minen vatter ermürdt.
ich [...] han die frommen leut fälschlich angelogen und han in unrecht getan.
2.
im Syntagma sich selben anliegen
›sich selbst belügen, sich täuschen‹.Belegblock:
so leugt er sich selben an, | ob er dez verjehen tuͤt, | er hab got lieb in seinem muͤt.