ächten,
seltener
2
achten,
V.;
zu
2
.
1.
›jn. verfolgen, bedrängen, jm. nachstellen‹;
zu
2
 1.
Bedeutungsverwandte:
.
Gegensätze:
 27.
Wortbildungen:
durchächten.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Geschant werden alle die | Welche dine knechte hie | Echten odir twingen hart!
Gierach, Märterb.
914
(Hs. ˹
moobd.
,
A. 15. Jh.
˺):
Do der unsälig Dacyan | ächte paide weib und man | dye gelaubten an Got, | sein gewalt da gepot | das man ir ächtet weyten.
Leidinger, A. v. Regensb. (
oobd.
,
um 1430
):
Darumb ächtet Landebertus, der vorgenanten tachter pruder, sand Emmeran.
Wackernell, Adt. Passionssp. H. I,
642
(
tir.
,
1514
):
Durch ee ächtn sy mich zu diser frist, | Sy werden euch auch in solher moss | Durch ächtn in neid und hass.
Feudel, Evangelistar
69, 28
;
Karsten, Md. Paraphr. Hiob ;
Hübner, a. a. O. ;
Gierach, a. a. O.
2215
;
Grossmann, Unrest. Öst. Chron. ;
2.
›jn. in die Acht erklären, jn. der rechtlichen Verfolgung preisgeben; jn. bestrafen‹; offen zu den Spezialisierungen unter 3 und 4;
zu
2
 2.
Überwiegend rechts- und wirtschaftsgeschichtliche Texte.
Bedeutungsverwandte:
 8, , ; vgl.
2
.
Syntagmen:
jn. um eine wunde / zu pein ä.

Belegblock:

Röhrich u. a., Cod. Dipl. Warm.
4, 56, 19
(
omd.
,
1399
):
Niclos Frise hot I messer getzogen uf Hoppeners tochter czum Schofisberge und hot I blut gewurcht und dorumme ist her geecht.
Doubek u. a., Schöffenb. Krzemienica
6
(
schles. inseldt.
,
1451
/
82
):
wy das dy mordir, dÿ Jocusch Andris dirslagen han [...], vorfest vnd geecht sint noch rechte.
Schade, Sat. u. Pasqu. (
md.
1521
):
hier gegen reißen und würgen sie die armen schaf, wie man dann sicht, mit gelt abforderen, schinden, schätzen, bannen und achten.
Boos, UB Aarau (
halem.
,
1379
):
das si furbasmer ewiclich keynen der egenanten burger [...] nicht fur das egenant lantgericht oder ander gericht eyschen, laden, furtreiben, beclagen, ansprechen, urteilen oder achten sullen.
Turmair (
moobd.
,
1522
/
33
):
es warn zwên päbst, so warn auch zwên römisch künig; warn wider einander, pannten, âchten aneinander.
Röhrich u. a., a. a. O.
631, 3
;
Merk, Stadtr. Neuenb. ;
Mayer, Folz. Meisterl. ;
Boos, a. a. O. ;
Preuss. Wb. (Z)
1, 80
;
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß ;
Vorarlb. Wb.
1, 49
;
v. Künßberg, Acht.
1910, 12
;
24
.
3.
›jn. verleumden, schmähen, schelten‹.

Belegblock:

Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
Vol was ir sinne bosheit, | Wie sie Susannen echten | Mit rede.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1680
):
der bei haltung der gemein ainem schild, acht oder schmächet.
v. Künßberg, Acht.
1910, 10
.
4.
›(Tiere) jagen‹.
Bedeutungsverwandte:
.

Belegblock:

Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
dise thier sollen meniclich winter und sumer bei tag und nacht frei sein zu ächten und zu fachen.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1593
):
wölf und wildschwein, die sein jederman erlaubt ze ächten.
Öst. Wb.
1, 58
;
v. Künßberg, Acht.
1910, 8
f.
5.
›etw. verderben, schädigen‹.

Belegblock:

Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
, Hs.
17. Jh.
):
dardurch das wildprätt verjagt oder in anderweg geächt werd.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
16.
/
17. Jh.
):
dardurch erstlich der unterthanen aigne [...] läbholzgerechtigkaiten [...] merklich geächtet und geschwent [...] wierdt.
v. Künßberg, Acht.
1910, 8
f.