tropus,
tropos,
der
;lat. Flexion;
aus
lat.
tropos, tropus
›uneigentlicher, bildlicher Gebrauch eines Wortes; Gesang(sweise)‹
(Georges
).2, 3239
– Texte der Sinnwelt ,Religion / Didaxe‘.
1.
›bildlicher sprachlicher Ausdruck, Sinnbild; rhetorische Stilfigur‹; meist abwertend gegenüber einer genannten oder unterstellten, positiv bewerteten Größe gebraucht, die für ›unverstellte Wahrheit, Tatsächlichkeit, Glaubenstatsache‹ steht.Wortbildungen
tropisch
tropisieren
tropist
tropus
deuten will‹ (abwertend), tropologie
Belegblock:
Darumb es gar ein grob unvorstand ist, das man die allegorien, tropologien unnd der gleychen will geyst heyssen.
Dauid ist ein holtz würmlîn Und so fort an / ist die schrifft solcher rede vol / vnd heisst tropǔs odder Metaphora.
Wer aber ynn gleichnissen redet, der macht aus gemeinen worten eitel tropos.
Das nu Ecolampad hie aus dem wort ,Leib‘ macht ,leibszeichen‘, gestehet man yhm nicht, Denn er thuts mutwilliglich und kans nicht beweisen [...], gleich als wenn einer mutwilliglich wolte also tropisirn odder wort vernewen.
Gott ist mensch odder mensch ist Gott, Hie kan ia kein Alleosis, ia auch kein Synecdoche odder einiger tropus sein.
Wenn ein Christ angefochten wuͤrde von den Tropisten und Figuristen, So solt er fest und steiff auff den worten Christi bleiben.
Were nuͦ des Herren rede figurlich oder Tropisch gewesen / so [...].
denn er
[Gott]
einfeltig geredt hat, ohn all tropos und argumenta. Eckel, Fremdw. Murners.
1978, 75
.2.
›poetisch-musikalische Erweiterung, Ausschmückung liturgischer Gesänge durch Zudichtungen‹.Zur Sache:
LThK
; 10, 375
Lex. d. Mal.
.8, 1046
Belegblock:
In ettleichen chirchen spricht man tropos fur die psalm.
Ebd.
30
: tropus aygenleich ist ain gesang, daz nur zuͤ den groͤsten hochzeitten gesungen wıͤrt vor dem ingang czw der mess, recht sam ain vorspil oder ain parat und nechenung des ingang zuͤ der mess.