trisenet,
der / das
;
auch
tresenei,
die
;
-Ø/-n
;
tresie,
Genus?
–/-n
;
zu
mhd.
trisanet
(und Varianten)
›mit Zucker gemischtes Gewürzpulver‹
(); starke Formenvielfalt bei etymologischer Undurchsichtigkeit; vielleicht aus
prov.
trisar
›zerstampfen‹
oder über
mnl.
dragie, tregie, tresie
aus
afrz.
dragie
,
mlat.
tragemala
›Zuckerwerk‹
(
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 240
).
›gesüßtes Gewürzpulver; pulverförmiges Zuckerwerk, Naschwerk‹; als Süßstoff und als Arzneimittel verwendet.
Bedeutungsverwandte
(bzw. Orientierungsfeld): , , ,  1,  2, , , , , , ; vgl. , , , , .
Syntagmen:
ein t. einnemen / fressen, jm. ein t. eingeben / ordnen
;
t
. (Subj.)
zu etw. frümlich sein
;
genug reicher t. haben
;
jm. mit t. gären helfen, etw. mit t. gestept sein, mit / von etw. ein t. machen
;
eine büchse roter t., ein schlaftrunk anderer t
.;
x büchsen zu t
.
Wortbildungen:
trisenapf
wohl ›
trisenet
-Schale, -Gefäß‹.

Belegblock:

Loesch, Kölner Zunfturk. (
rib.
,
2. H. 15. Jh.
):
enen groten trisinap end enen lepel. Item noch enen trisinap.
Lichtenstein, Lindener. Katzip. (o. O.
1558
):
ruͦhet einer trefflich sanfft darauff [torgisch bier und rostige häring], als wann man ein marcipan, drißnet, loröhl oder wurmbsaamen eynneme.
Pyritz, Minneburg
365
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
ja, nuͦ han ich goldes gnug, | Pferd und richer dresenye, | Lattwerigen stark uz ertznye.
Fischer, Folz. Reimp.
41, 108
(
Bamb.
1485
):
So lachsvorhen und stokfischswencz | [...] | Oder gut schniten rein gepet, | Gestept mit einem drisenet, | Die gar mit einem süssen wein | Vor fier mol übergossen sein.
Ebd.
43, 149
(
Nürnb.
um 1491
):
Das er fur ids hab sein erczney | Und als, das darzu frümlich sey, | Es sey confect, latwerg, trisnet.
Loose, Tuchers Haushaltb. f. (
nürnb.
,
1516
):
adi 5 dito fur 3 plechen püchßen czu czucker und drisenet.
Sudhoff, Paracelsus (
1531
/
5
):
die leut gesunt werden aus natürlichen kreften und trinken kein syrupen, schlucken kein bolum, fressen kein trisenet.
Rennefahrt, Wirtsch. Bern (
halem.
,
1479
):
ein lott zucker erbs und traͤysien [...] ein lott zuckergandy.
Barack, Zim. Chron. (
schwäb.
,
M. 16. Jh.
):
[der keller] satzt darauf ain schlafftrunk frisch, | Confect und ander tresanei.
Öst. Wb.
3, 1339
;
Rosenqvist, Frz. Einfluß.
1932, 240
;
1943, 584
ff.