bolus,
der
;
lat. Flexion;
aus
mlat.
bolus
›Heilerde‹
().
– Meist in der Verbindung
bolus armenus
.
›rote (armenische) Ton-, Siegelerde (als Heilerde verwendet)‹.

Belegblock:

J. W. von Cube. Hortus
76, 5
(
Mainz
1485
):
Bolus armenus ist eyn ader der erden die wurt funden in dem lande Armenia genant.
Belkin u. a., Rösslin. Kreutterb.
104, 7
(
Frankf.
1535
):
Bolus armenus ist gůt die den außgang haben mit dem blůt / deßgleichen den miltzsuchtigen / lebersuchtigen / vnd die einen boͤsen magen haben.
Ermisch u. a., Haush. Vorw.
76, 11
(
osächs.
,
1570
/
7
):
nimb kreiden, poluß, eycheln, stoß es untereinander klein.
Keil, Peter v. Ulm
153
(
nobd.
,
1453
/
4
):
thu dorzu gumi arabicum, tragant, mastigk, yglichs iij quinte, boli armeni ij quinte, ein weiß von einem ay, vnd klopffe es alles vnter einander.
Fischer, Folz. Reimp.
44, 198
(
Nürnb.
1482
):
Und Avicenna schreypt fürbasser: | Bolus, ampfer- und rosenwasser, | Deglich mit wein in tranck genumen, | In grossen sterben hin möcht kumen.
Ebd.
44, 343
:
Nem dreyer guten quintin swer: | Von erst ein uncz bolum armenum.
Cirurgia H. Brunschwig (
Straßb.
[
1497
]):
So nim ein geroͤsten gal oͤpfel. Sanguiē diaconis. Boly armeni.
Menge, Laufenb. Reg.
5646
(Hs. ˹
nalem.
,
um 1470
˺):
So möchte man denn alsus | Mit roßöle vnd dem bolus | Armenus essich glychen | Vnd denn da mit bestrychen | Das geswere.
Scholz, Lanfrank. Chir. Parva
231v, 3
(
md.
/
oobd.
,
1446
/
8
):
auch devensiuum boli ist czu mal gut czu allen / wonnden des leichnamß.
Eis u. a., Asanger Aderl.
3, 4
(
sböhm.
,
1531
):
Nym dar zue polarmenj vnd populeon, als uil man der salbn machn wil.
Gleinser, Anna v. Diesb. Arzneib.
1989, 62
;
Lehmann, Rezeptb.
160
;
Schmid, Pilgerreisen.
1957, 407
.