trat,
1
tratte,
die
;
–/-e
oder
-e
+ Uml.;
zu
mhd.
trat
›Weide‹
().
›brachliegende, z. T. als Weideland genutzte Anbaufläche in der Dreifelderwirtschaft‹;
auch: ›Recht, das Weideland zu betreten‹; vgl.  1.
Wobd. / oobd.; Rechts- und Wirtschaftstexte.
Phraseme:
trat und gefeld zu jm. sein
›mit jm. zum gleichen Feldbezirk gehören, mit dem Recht, die
trat
des anderen zum Viehtrieb nutzen zu dürfen‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, ,  1b, , , ; vgl. , , (
die
).
Gegensätze:
 2.
Syntagmen:
die t. anschlagen / brauchen / haben
;
auf die t. keren, vieh auf die t. getreiben, etw. in die t. schlagen, kein feld
(Subj.)
in der tratten liegen, ein feld
(Akk.obj.)
zur t. teilen
;
die gemeine t
.;
die ordnung der t
.
Wortbildungen
tratgeld
›Abgabe bei der Ausfuhr von Vieh‹ (dazu bdv.: ),
tratbeunde
›im Privatbesitz befindliches Stück Land, das zum Gemüseanbau genutzt und deshalb vom übrigen Acker abgegrenzt wird‹ (zum Gw vgl.  1),
tratstein
›Grenzstein einer
trat
‹ (um 1500),
tratten
›das Recht wahrnehmen, das Vieh auf eine
trat
zu führen und dort weiden zu lassen‹,
trattung
›Tratt‹ (a. 1476).

Belegblock:

Graf-Fuchs, Ämter Interl./Unterseen (
halem.
,
1570
):
beschwärd ab unserem den frömbden veechköufferen ufgelegten tratten- oder abfuͦrgelts.
Müller, Stadtr. Ravensb.
195, 23
(
oschwäb.
,
1387
):
wenn ir korn oder hoͤw ab ierem boden kaͤm, das denn die burger ir veh daruff soͤllent triben und ir tratt daruff soͤltent han.
Ebd.
290, 15
(
1544
):
nachdem ain erbare gemaind zu Zusstorf bisher ain ordnung irer trib und trät ald ausschlahens halben [...] gehäpt.
Wopfner, Urk. Agrargesch.
303, 6
(
oobd.
,
1376
):
suͤllen wir uͤnser vich wol darauf getreiben und auf andriu trat.
Dirr, Münchner Stadtr. (
moobd.
,
um 1365
):
swo die drey man die velder mit marchsten [...] taylen haizzent ze dem pawͤ und zuͦ der trat.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1584
):
Wann das velt [...] in der dratten ligt, so mügen si das viech in die Hochenwardt [...] treiben.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
1625
):
es soll auch niemand [...] auf das moß treiben, er sei dann zu innen gefeldt und gethrant.
Ebd. (
1654
/
68
):
Ain nachtper der trat und gefelt ist zu ainem, derselbig soll dahaimb außfahren.
Ebd. (
17. Jh.
):
Wann ainer ain tradtpeunt einzeint, so [...].
Geier, Stadtr. Überl. ;
Müller, Alte Landsch. St. Gallen ;
Merz, Urk. Wildegg
123, 16
;
Auer, Stadtr. München ;
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. ;
Siegel u. a., a. a. O. ; ; ;
Mell u. a., Steir. Taid. ;
Vgl. ferner s. v.  15.