notzüchten,
V.
›(eine Frau) vergewaltigen‹;
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3,  2,  2.
Wortbildungen:
notzüchter
(dazu bdv.: vgl. ; a. 1553).

Belegblock:

Grimm, Weisth. (
mosfrk.
,
14. Jh.
):
were es, dass ein mann ein maget oder weiff noitzucht, das da were vber iren willen, [...], so soll man einen pal datzu machen, vnd sulle den man vff den rucke legen, vnd ime den pal vff den bauch setzen, vnd solle das weib [...] den pal mit einem schlegen drei stund darauf schlagen, vnd sollen dan die rechten boden vorbass durch schlagen biss in die erde, vnd ine darin halten, biss er von dem leben zu dem dode bracht werd.
Ebd. (
rhfrk.
,
1523
):
woe eine genotzucht wurd so soll sie lauff mit gestraubten hare vnnd nasser mautzen, irenn schlayer an der hand trag, [...].
v. Birken. Erzh. Österreich (
Nürnb.
1668
):
um daß er daselbst eine von Adel genotzuͤchtet.
Piirainen, Stadtr. Sillein
70b, 38/9
(
sslow. inseldt.
,
1378
):
ydoch han si recht wer ir eyn wundet odir raubet odir toͤtet oder un ee weip kind oder weip not zucht [...] man sol vͤber richten noch vrides recht.
Ebd.
97b, 32
:
UEicht ein man den andern mit heym schuͤchen nachtez [...] odir notzuͤcht eyn iunchfravwen odir frauwen wirt der man gevangen vnd mit geruͤffte fuͤr gericht bracht [...].