notzoger,
der
.
›Vergewaltiger, jemand, der
notzog
begeht‹;
zu  2.
Md. / nobd.; Rechtstexte.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2, ,  2; s. auch den Cumulus von verdächtigten Tätern im Beleg
Brinkmann.

Belegblock:

Große, Schwabensp. (Hs. ˹
nd.
/
md.
,
um 1410
˺):
Notzuͦgere: de beyn vnde arme vnde danne den hals sol man mit delen abe stozen.
begriffet man aber den notzegere, was se maget, man sol in lebendich begraben. was se wip, man sol im beine vnde arme med einer delen ab stozzen vnde da nach den hals, begriffet man den notzogher unde weret her sich, her stet in deme selben setze als vmme den echtere.
Brinkmann, Bad. Weist. (
rhfrk.
,
1430
):
man in der zente, der den lip verwürcht hat, es were ein morder, diep, nachtbrenner, ketzer, notzoger, verreder [...], so sol derselbe zentman einen solichen ubeltedigen man [...] dem zentgrefen entwurten.
Kisch, Leipz. Schöffenspr. (
osächs.
,
1523
/
4
):
Da schlug ine der hauswirt tot mit seinem getreuen gesinde [...] und rief das gerufte zu seinen getreuen nachtpauern [...], die do bekant haben vor dem rat und vor den schöppen, und hat des denselben friedbrechern und notzoger unverstockt und unverruckt noch in demselben gemach liegende mit handhaftiger tat, die er an dem hauswirt getan hat.
Dinklage, Frk. Bauernweist.
17, 1
(
nobd.
,
1400
):
daz sy [arme bescheyden lewte] allez daz solten ruͤgen, daz ruͤgberlichen wer. Do traten sy dar alle gemeinclichen fuͤr geriht mit fuͤrsprechen und sprachen, sy solten und wern niht mer schuldig zu ruͤgen wann dreyrley sach; dy benannten sy da vor geriht, daz ist ein moͤrder und ein dyp und ein notzoger.