messer,
1.
›Messer, von der Obrigkeit verpflichtete Person, die die Länge, Fläche, das Gewicht u. ä. von Wirtschaftsgegenständen verläßlich mißt‹; speziell: ›Eicher (von Hohlmaßen)‹; Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Syntagmen:
einen m. bestellen / setzen / haben
; der m. leinwat schneiden, reich sein, die messer etw
. (z. B. abschrot
) behalten, den kastnern feind sein, die m. geloben / schweren, das [...]
; dem m. ein mas setzen, etw
. (z. B. lon
) geben
; jn. zu einem m. setzen
; der m. des tuches
; der geschworene m
. (mehrfach).Wortbildungen:
messergeld
messerin
messerlon
Belegblock:
so sal in itczlicher groszen stat bey deme getreyde, das do gemessen wirt, kegenwertig seyn eyn gesworen messer.
als auch die messer globen und sweren, das sie nit messen sollen, eyn schriber sy dan dabij.
Geometrica, der erden brüferin, schetzerin und messerin, hilfet da nicht mit irer unfelender maße.
viel meszer sint pecken und ander lewt, die dem castnern oft veint sint.
von [...] einem ganzen oder ein halben vierling nicht mehr als 1 stebler messerlohn.
Waz oͧch linwat zuͦ dem messer koment [...], do sol der, des daz tuͦch ist, von dem gantzen tuͦch j ₰ geben ze messen.
Es ist ouch gesetzt, das niemant dehain linwat sol schniden in die varw, es tuͤge denne der messer.
alluͤ ding sind mezzelich, | nu der mezzer ist so rich | das im niempt ain maz mag sezzen.
Es sol ain geswarner messer
[hier: ›Eicher‹]
gesetzt werden, der di gepranten und bewërten metzen Melkhermass innhab. das messergelt vom getraid erhielt ein rath.
Belegblock:
4 m. [...] dem messer, den acker und dy woszen zu messen.
So lege der messer dy rechtwinkel mose in das punct b.
geben ainem jeden ain firtel grunds, boden oder felds, wie dan solchs die geschwornen messer das ungevarlich messen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
321, 12
; Paul, Wb. Bergmannsspr. 1987, S.
212/3
(hier Diskussion der Sache und der genauen Bedeutung des Wortes).