messer,
der
;
-s/-Ø
;
zu
1
.
1.
›Messer, von der Obrigkeit verpflichtete Person, die die Länge, Fläche, das Gewicht u. ä. von Wirtschaftsgegenständen verläßlich mißt‹; speziell: ›Eicher (von Hohlmaßen)‹;
zu
1
(V.) 1.
Gehäuft Rechts- und Wirtschaftstexte.
Bedeutungsverwandte:
 1, ; vgl. , (
der
), (jeweils zur Spezialisierung).
Syntagmen:
einen m. bestellen / setzen / haben
;
der m. leinwat schneiden, reich sein, die messer etw
. (z. B.
abschrot
)
behalten, den kastnern feind sein, die m. geloben / schweren, das [...]
;
dem m. ein mas setzen, etw
. (z. B.
lon
)
geben
;
jn. zu einem m. setzen
;
der m. des tuches
;
der geschworene m
. (mehrfach).
Wortbildungen:
messergeld
,
messerin
,
messerlon
.

Belegblock:

Toeppen, Ständetage Preußen
2, 672, 20
(
preuß.
,
1445
):
so sal in itczlicher groszen stat bey deme getreyde, das do gemessen wirt, kegenwertig seyn eyn gesworen messer.
Schmidt, Frankf. Zunfturk. (
hess.
,
1489
):
als auch die messer globen und sweren, das sie nit messen sollen, eyn schriber sy dan dabij.
Jungbluth, J. v. Saaz. Ackermann
26, 13
(Hs. ˹
omd.
,
1465
˺):
Geometrica, der erden brüferin, schetzerin und messerin, hilfet da nicht mit irer unfelender maße.
Mon. Boica, NF.
2, 1, 31, 8
(
nobd.
,
1464
):
viel meszer sint pecken und ander lewt, die dem castnern oft veint sint.
Merk, Stadtr. Neuenb. (
nalem.
,
1616
):
von [...] einem ganzen oder ein halben vierling nicht mehr als 1 stebler messerlohn.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
122, 3
(
halem.
,
1356
):
Waz oͧch linwat zuͦ dem messer koment [...], do sol der, des daz tuͦch ist, von dem gantzen tuͦch j ₰ geben ze messen.
Müller, Stadtr. Ravensb.
220, 9
(
oschwäb.
,
um 1420
):
Es ist ouch gesetzt, das niemant dehain linwat sol schniden in die varw, es tuͤge denne der messer.
Niewöhner, Teichner
590, 92
(Hs. ˹
önalem.
,
um 1433
˺):
alluͤ ding sind mezzelich, | nu der mezzer ist so rich | das im niempt ain maz mag sezzen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
, Hs.
2. H. 15. Jh.
):
Es sol ain geswarner messer
[hier: ›Eicher‹]
gesetzt werden, der di gepranten und bewërten metzen Melkhermass innhab.
Chron. baier. Städte. Regensb. (
noobd.
,
1528
):
das messergelt vom getraid erhielt ein rath.
Welti, Stadtr. Bern ;
Schnyder, a. a. O.
837, 16
;
Winter, a. a. O. ;
Bücher, Berufe Frankf.
1914, 84
;
Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz. 1989, S. 
205
;
Vgl. ferner s. v. ,  1.
2.
›Landvermesser, Markscheider, Vermesser von Bergbauflächen‹;
zu
1
 2.
Bedeutungsverwandte:
, ; vgl. .

Belegblock:

Joachim, Marienb. Tresslerb. (
preuß.
,
1399
):
4 m. [...] dem messer, den acker und dy woszen zu messen.
Mendthal, Geom. Culm. (Hs. ˹
preuß.
,
A. 15. Jh.
˺):
So lege der messer dy rechtwinkel mose in das punct b.
Wintterlin, Würt. Ländl. Rechtsqu. (
schwäb.
,
1509
):
geben ainem jeden ain firtel grunds, boden oder felds, wie dan solchs die geschwornen messer das ungevarlich messen.
Rössler, Stadtr. Brünn (
mähr. inseldt.
,
14. Jh.
):
Dem messer schol beide der clager vnd der antworter sein lon geben.
Joachim, a. a. O. ;
Paul, Wb. Bergmannsspr. 1987, S. 
212/3
(hier Diskussion der Sache und der genauen Bedeutung des Wortes).
3.
s.
1
 4.