merren,
V.,
auch rückuml.;
zu
mhd.
merren
›aufhalten‹
().
1.
›zögern, zuwarten‹.
Phraseme:
ane / sonder merren
›ohne Zögern, sofort, unverzüglich‹.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  2,  4, .
Wortbildungen:
merrung
(in der Verwahrformel
ane merrung
o. ä.).

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Nicod. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Die juden niht langer marten, | Jesum Cristum sie zusparten | an daz cruze in cruzewis.
Meijboom, Pilgerf. träum. Mönch
4038
(
rib.
,
1444
):
also raiden ich dir durch dyne bate | Dat du aen merren does an dese plate.
Ebd.
6874
:
Woultu mynen wech gaen gerne, | So sage dat balde ind neit en merre, | [...] | Tret up den wech.
Chron. Köln (
rib.
, Hs.
1. H. 15. Jh.
):
Hie vant in ind sprach: „Lieue here, | wes mert ir?“
Ebd. (
Köln
1499
):
dae deilten si sich sonder lang meren.
Sievers, Oxf. Benedictinerr. (
hess.
,
14. Jh.
):
Alzuhant ane merunge sal sie
[Schwester]
gestrecket an die erde vor iren [ebdissen] fuzzen ligen geotmudigit.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
Trage es rehte wieder in den grunt do es usgeflossen ist, und merre du niht uf nichte.
Frantzen u. a., Kölner Schwankb. ;
2.
›länger verbleiben, sich länger aufhalten‹ (im 2. Beleg subst.).
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  6,  3.

Belegblock:

Schmidt, St. Kastorst.
2, 502, 30
(
mosfrk.
,
1466
):
von dannen durch unsere und unsers styfts slosß, stede, dorfere, straissen [...] zu wandeln und darinne zu meeren.
Vetter, Pred. Taulers (
els.
,
E. 14. Jh.
):
daz wir nimmerme merrens oder wonens mit lust oder genuͤgede haben in der zit.
3.
›etw. versperren, den Zugang zu etw. verhindern‹.

Belegblock:

Mollwo, Rotes Buch Ulm (
schwäb.
,
1376
):
daz kain man noch nieman sin hoffraitin nit merren sol mit nuͥwen buwe.