meissen,
V., unr. abl.;
zu
mhd.
meizen
›schneiden‹
(; ).
›(Holz, Bäume) schlagen, fällen‹ (z. B. für den Eigengebrauch oder als Frondienstleistung); ›etw. abschlagen‹ (z. B. die Baumrinde, Äste, dies letztere auch zur Gewinnung von Futterlaub).
Meist ˹oobd. und östliches Inseldt.; Rechts- und Wirtschaftstexte˺.
Bedeutungsverwandte:
vgl. ,  5, ,  2,  1.
Wortbildungen:
meisbeil
›Holzfälleraxt‹ (a. 1594),
meishacke
eine Art Hackmesser,
meismesser
›Hackmesser, Buschhäpe‹, (die Wurfweite der vorgenannten Handgeräte dient zugleich als Entfernungsmaß),
meishammer
wohl ein Handgerät mit einer Schlagfläche und einem Beil (die geographische Zuordnung des u. a. Belegs ist ungewöhnlich, demnach die Zugehörigkeit zu
meissen
unsicher),
meisser
›behauen (von einem Mühlstein)‹,
meissig
›schlagreif‹,
meisweg
›ein durch Gestrüpp geschlagener Weg, Schneise‹ (?).

Belegblock:

Ziesemer, Marienb. Ämterb.
145, 17
(
preuß.
,
1409
):
3 odernkemme, item 2 reweysenveylen, item 2 meishemir.
Aubin, Weist. Köln/Brühl (
rib.
,
1567
):
Auch sal gaehn uis Belle und beiden huseren ein meisweg allet gehen bach uf bis an dat alte dorlin.
Schnyder, Qu. Zürcher Wirtsch.
102, 45
(
halem.
,
1346
):
Sú son oͧch in der selben múli lassen drú múli isen und daz dar zuͦ hoͤret: zwen maiserre staine.
Niewöhner, Teichner
564, 3145
(Hs. ˹
moobd.
,
n. 1400
˺):
wurd die rind herdan gemaizzen, | die moͤcht nicht ein pawm gehaizzen.
Grimm, Weisth. (
oobd.
,
1402
/
50
):
da mag ein ieder erbman wol an varen und darin maiszen nach seiner notturft: [...] und schol [...] maiszen was er mit einem hantpeil werfen mag.
Siegel u. a., Salzb. Taid. (
smoobd.
,
17. Jh.
):
so ainer den andern begriff an seinem schaden, es sei mit [...] mäen in wisen, fridtfeldern, in peuntn oder mit maissen an den holzern.
so
(bei Grenzbäumen)
mag derselb nachtbar steen auf das pflueggereth und herab maissn, als noch er erlangen mag, damit der menner wol dardurch farn meg.
[ain zaunholz] soll mit ainem fueß in die zaunstat steen, mit dem andern, [...], werf hinaus mit ainer maisehacken; als verr er gewerfen mag, als weit oder verr hat er fraihait, sein zaunholz zu züglen.
Winter, Nöst. Weist. (
moobd.
,
1546
):
darumb mueß er das [holz] maissen gen hoff an den Puttnperg.
Ebd. (
M. 16. Jh.
):
die vischer zu Pannsee haben in Lebinger [...] kreiter zu schlachen so weit ainer mit ainem maißmösser [...] werfen mag.
Bischoff u. a., Steir. u. kärnt. Taid. (
m/soobd.
,
1443
):
Das niemant den gäisen holz maissen sol das dem güet ze nachent wer [...]; man sol es maissen an steten do man sein süst nicht geniessen mag.
Ebd. (
1700
, Hs.
18. Jh.
):
das schnaiten nit hoher als was man mit der maißhack von fueß auf in die heche erreichen kan.
Bretholz, Liechtenst. Herrsch.
110, 11
(
smähr. inseldt.
,
1414
):
das Streitholcz ist dieselb zeit maissig gebest.
Öst. Wb.
2, 858
.
Vgl. ferner s. v.  1, .