mörter,
dissimiliert auch
mörtel,
der
;-s/–
.1.
›Mörtel, Sand-Kalkgemisch (o. ä.) für die Gebäudeerstellung‹; als Metonymie (im einzelnen nicht trennbar): ›Kalk; Kalkstein‹.Syntagmen:
m. abrüren / tragen / würken, mit salz machen, mit stro / spreu vermischen
; erde für m. haben, etw. mit m. mauern
(z. B. eine mauer
), steine mit m. eingiessen
; m. von marmel / stein, zum ofen
; der kaste vol mörtels
; für m
. [ein Betrag].Wortbildungen
mörtelhaue
mörtelsieb
mörterkaste
mörterkelle
mörtermacher
mörterpfanne
mörterrürer
mörterschaf
Belegblock:
Ebd. q
viv
: Mortel Ceme͂tu͂ Calx. [...]. Mortel abrure͂ Ceme͂tare s(ignifi)cat cementu͂ t(emper)are.
Lexer, Tucher. Baumeisterb.
54, 1
(nürnb.
, 1464
/75
): Auch muß ein decker und tagknecht haben einen morter rurrer, doran dann vill leit.
Ebd.
14
: Es soll der morter rurrer, [...] den morter und zeug getrewlich und redlichen arbeitten und rurren nach unterweisung seins meisters.
Sachs
15, 469, 20
(Nürnb.
1562
): Zimmerholtz, mörder, kalck und stein | Und alls, was man nottürfftig war, | Bracht man gar uberflüssig dar.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
3, 74, 19
(Straßb.
1466
): sy hetten die ziegel fúr die stein. vnd die leimig erde fúr den morter
[
pflasterFroschauer
1530, 1. Mose 11, 3; ;
kalckLuther
1545: ].
Bremer, Voc. opt.
16012
(wobd.
, 15. Jh.
): Cementum pflaster [...] mórter [...] est mixtura calcis et arene, per quam lapides consistunt et murus firmus solidatur.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
328, 37
(Genf
1636
): moͤrtel mit Stroh / oder Sprew vermischet [...] Sterquilinium
(hier wohl ›Lehm-Stroh-Gemisch‹).
Chron. Augsb.
2, 315, 5
(schwäb.
, Hs. 16. Jh.
): in der mitte kislingstain mit morter eingerent und gegoßen.
Ebd.
319, 7
: und ramet man die stain, holtz und ander materi, als morter, ab der hofstat und trueg man die stain an ain ort, den morter an ander stett.
Bauer, Zist.-Pred. Haller
63, 374
(tir.
, 1466
): Das haus das ist nicht gepauen von mörter vnd von stainen vnd von holcz.
Rechn. Hermannst.
347, 32
(siebenb.
, 1501
): Johannes Peck aptavit cimentum proprie merter gerwrth propa muros civitatis per dies in numero 4 eodem tempore flor. 0 den. 40.
Rechn. Kronstadt
1, 314, 3
(siebenb.
, 1521
): pro uno dolio et duabus scaffis Morter circa portam Petri emptis asp. 9.
Ebd.
435, 15
(1536
): pro 27 postibus ad arcam in qua arenatum paratur vulgo moͤrter kasten flor. 1 asp. 4.
Ebd.
437, 46
: doliatori pro 4 magnis scaphis ex quibus muratores arenatum accipiunt, vulgo Moͤrter schaffer asp. 8.
Ebd.
3, 417, 46
(1547
): haben gehot dise 2 tag funf hantraicher mit dem Moͤrter macher (Moͤrter rierer).
Buch Weinsb.
5, 200, 18
; Chron. Nürnb.
4, 130, 16
; Loose, Tuchers Haushaltb.
102, 5
; Schmitt, Ordo rerum 232, 18.
1
; Brack
c 8r
; Voc. inc. teut. q
viv
; Matzel u. a., Spmal. dt. Wortschatz. 1989, S.
208
; Pfälz. Wb.
4, 1431
; Schmidt, Hist. Wb. Elsaß
245
.2.
wohl: ›Feuerstätte, -grube‹; motivierbar als Erdausdhebung, die einer Mörtelpfanne verglichen wird (nach lat. mortarium
im Sinne von ›Mörtelpfanne‹; Georges 2, 1015
).Belegblock:
Kurrelmeyer, Dt. Bibel
9, 338, 13
(Straßb.
1466
): We der stat der bluͦt: des ich mach ein grossen moͤrter oder pir.