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lenz,der
;-en,
auch -es/–
;lenzing
, vgl. (der
); 1.
›Frühling‹, oft im (religiösen und poetischen) Kontext von Werden und Vergehen, speziell in Verbindung mit der Fastenzeit, sowie in wirtschaftlichen Zusammenhängen; ansatzweise Spezialsierung auf den Monat März; mehrfach im Orientierungsfeld von 1, , .Wortbildungen:
lenzblume
lenzefest
lenzelich
lenzemeie
lenz(en)feld
lenzfrechte
lenzisch
Belegblock:
Lentzefest, Somerfest, herbstfest.
eyn schon gleichnis von eym bome, welcher ym lentzen anfehet zu pluwen.
wenn der April new wird, wenn der Lentz kompt und alle ding new werden.
Anthemis, anthemidis in genitiuo. geel camill / steynblum / streichbluͦm / lentzbluͦm / magnis laudibus ab Asclepiade celebrata.
Der lenze, der sumer, der herbest und der winter, die vier erquicker und hanthaber des jares.
[V]er lenczemaye.
sal ome abgehin an sinem halben teyll, alß viel deß agkerß uberblebin were, der da nicht frucht getragen heth, eß sie inn winter adder in lentzenfeilde.
Vorsetze auch lauch und knobloch, so im lenzen gesäet ist.
quicunque non araret agros dominorum predictorum ante festum beate Gertrudis, incideret penam [...], quod vulgariter dicitur lenzfrichte.
Glentz od’ lentz. ver est quarta ps anni. vernum idem.
hie sprechen ettlich leüt, es wer im lenczen, | da got die welt erschephet.
Von in dem lencze daz bluͦt wurt gemeret, so fasten wir daz daz bluͦt geminret werde boͤses wollustes.
Ebd.
180, 7
: Wenne alle fruht in dem lencze ein núwe wesen enphohet, [...], also sullen wir fasten in dem lencze daz wir núwe kint vnd júng sigent in luterkeit.
Dv́ froͤliche zit des lenzes ist oͮch komen.
so die sunne loͮet in dem zeichen dc da heizit arie‘ wan so blugent ellvͥ dinc so ist ez och equinociu͂ vernale zvͦ merzen, so ist der lenzeliche equinociu͂.
leintzfeld / n das Feld welches man im Fruͤling besamet.
also ist der mensch erhaben | als das jar geviertt statt. | laͤnntz, summer und herbstes madt | und der wynntter der es letzet.
do er [Virgilius] lert seen pon und hirs und ander getraid in dem lentzen.
Isidorus [...] spricht, daz die gäuch alsô widerkömen ze land in der wunnencleichen zeit des lenzen.
den jenner hat er
[Kaiser Karl]
den ,wintermân‘ genent, den andern ,hornung‘, den merzen den ,lenzen‘. Küther, a. a. O.
410, 27
; Pyritz, Minneburg
3448
; Grimm, Weisth. ;
Plant u. a., a. a. O.
296rb, 11
; Schmitt, Ordo rerum
455, 7
; Voc. inc. teut.
o vijv
; Diefenbach, Mlat.-hd.-böhm. Wb. ;
Alberus
i iiijr
; 2.
›Tauwetter‹.Belegblock:
Gleich in dem fiel ain lein an, gieng der stos, muesten obg’nant Teutschen in der insel obeinander bleiben.