len,
Adj.;
aus
lat.
lēnis
›lind‹
(
Georges
2, 611
).
›weich, sanft; nachlässig‹.
Bedeutungsverwandte:
 1, (Adj.) 2,  57.
Wortbildungen:
3
lenen
(V.),
lengold
›weiches und damit falsches Gold‹ (a. 1482),
lenigheit
,
leniment
,
lenität
(dazu bdv.:  12,  1,  1,  1),
lenitivum
.

Belegblock:

Schönbach, Adt. Pred. (
osächs.
,
1. H. 14. Jh.
):
wie warheit wuͦrde al zu strenge und zu herte und die barmherzicheit wuͦrde al zu lene und al zu semphte.
Haage, Hesel. Arzneib.
6v
(Hs. ˹
noobd.
/
md.
,
E. 15. Jh.
˺):
Fur die blut rure so nym doren, dy hayssen hecke, lend si lange mit basser und secz dein fusz dar ein.
Rot
324
(
Augsb.
1571
):
Len (vom Latein lenis & hoc lene) Len / lind dünn / sanfft / mildt. Lenitet, Lindigkeit / senfftigkeit / miltigkeyt / senfftmuͤtigkeyt. [...] Lenirn, Senfften / miltern / sanfftmachen / stillen. Lenitiue, Milterung / senfftigung / stillung / als wenn die Medici einem inn den wehtagen den schmertzen stillen / so nemen sie dieselben artzneyen Lenitiua. Leniment. Milterung.
Müller, Nördl. Stadtr. (
schwäb.
,
1505
):
[Den Metzgern wird eingeschärft mit der Schau nicht]
len
[zu sein].
Buijssen, Dur. Rat.
59, 23
(
moobd.
,
1384
):
Daz weyrauch [...] hat auch chraft zesamen pinden von seiner lenichait.
Schmidt, Hist. Wb. Elsaß .