lindigkeit,
die
.
1.
›Weichheit greifbarer Bezugsgegenstände‹; vgl. (Adj.) 1a.
Bedeutungsverwandte:
vgl.  3.
Gegensätze:
 1.

Belegblock:

Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
55, 34
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
ander geist [...] sint: die schon der sichtigen ding, die pegyrd der hoͤrunden ding, die gevalnuͤss der smechunden ding, die süssichait der chostunden ding vnd die lindichait der greiffunden ding.
Brett-Evans, Bonaventuras Leg. S. Francisci
67, 8
(
önalem.
,
v. 1478
):
So er
[Hl. Franziscus]
etwen enpfant lindikeit der kleider [...], so knupfte er inwendick ein seil dor an, daz er dester herter wurde.
Jelinek, Mhd. Wb. .
2.
›Sanftmut, Milde als dem Menschen eigene natürliche und vernünftige Haltung‹; bei
Luther
in Gegensatz zur christlich begründeten
lindigkeit
gestellt;
vgl. (Adj.) 2.
Texte der Sinnwelt, Religion / Didaxe‘.

Belegblock:

Alßo ist die vernunfftige und naturliche lindigkeyt linde gegen die reychen, grossen, [...]; darumb ist sie falsch [...] gegen gott.
Ebd. (
1545
):
Nu leret Er, wie sie
[Bezug auf
Oberkeit
]
sich sollen gegen leutten haltten, ’Ewre lindigkeit’ i.e. gutigkeit, freundtligkeit, opponitur rigori.
Pfefferl, Weigel. Gn. S. 
178, 6
(
Magdeb.
1615
):
hitzige Ketzermeister [...] wollen den Glauben mit Schmaͤhworten verfechten / welcher doch in der Sanftmuth vnnd Lindigkeit stehen wil.
Kehrein, Kath. Gesangb. (
Nürnb.
1631
):
In Hitz bist du ein Lindigkeit, | Den weynenden ein Ergetzligkeit.
Kurrelmeyer, Dt. Bibel (
Straßb.
1466
):
Das iung weip [...] daz do nit mag eingen auf der erde [...] vmb die michel lindigkeit
[
Luther
1545, 5. Mose 28, 56:
zertligkeit
]
vnd vmb die zartheit: die neidt iren man.
Hohmann, H. v. Langenstein. Untersch.
65, 65
(
moobd.
,
1. H. 15. Jh.
):
so ist ze lauffen zü den züayguͤng des hailigen gaists, die da sint lindichait, suͤssichait vnd sittichait, mithaͤllung, missichhait vnd lieb.
Schmitt, Ordo rerum
498, 251
;