leichnam,
dient als Gradpartikel der Verstärkung des folgenden Adjektivs: ›sehr, wahrlich, außerordentlich‹; vereinzelt vor Substantiven, dann zur Verstärkung des durch das Subst. ausgedrückten Inhalts; auch als Satzadverb gebraucht, dann: ›wahrlich, wahrhaftig‹.
Gehäuft Fastnachtspiele, satirisch-agitative Texte.
Belegblock:
vnser amman sol vnser warten, ehr ist auch ein leicham gut gesel.
Und lernen mich fil bieberey, | Die ich selber kan leichnam frey.
Wie steht die Sach? Du sichst zumal leicham uͤbel.
Er meint, er sei huͤbsch, und ist leicham ungeschaffen, er meint, er sing wol, so singt er bluͦtuͤbel.
Auch ist die gersten leychnam-thewr.
Wie leychnam-grim-kalt ist es heudt!
Dort kombt geleich der alte lawer, | Er sicht aber gar leichnam-sawer.
Botz leichnam-hirn, das ist mein rock!
warff den pfaffen in ein hecken, | Das er all vier von ihm det strecken | Und fiel leichnam-hart auff sein lend.
Botz leichnam-angst, mein Ann, was hast | Mir nechten bracht für einen gast?
Do ist auch leichnam guͦter wein.
[Das] kompt mich lychnam bitter an, | Wie ich in [thor] überreden kan.
Ebd.
29, 10
: Darumb seit mans von den iuristen, | Nit, lychnam, syens guͦtte christen.
Ebd.
42a
: Diß roͤßlin loufft gar lychnam wyt.
Ebd.
68
c: Er würd gar lychnam übel riechen.
Ebd.
78, 7
: Jetz wendt wir erst guͦt, frumm buͦb syn! | Ja, by gott, guͦt lychnam buͦb!
Ebd.
92, 4
: ich bracht vff disen plan | So manchen lychnam nerrschen man!
Des gleichen ritter peter frei | Wer leicham guͦt zuͦr lutherei.
ich fürcht mir licham ser, | Ich mag vor angst nit trinken mer.