1
lauben,
V.
1.
›Laub, Blätter (wohl auch: Früchte) erzeugen, treiben; grünen, blühen‹; ütr. ›etw. verzieren‹;
zu
1
.
Ältestes und mittleres Frnhd., Texte religiösen und didaktischen Inhalts, oft in Versform.
Bedeutungsverwandte:
 12,  24, .

Belegblock:

Helm, H. v. Hesler. Apok. (
nrddt.
,
14. Jh.
):
Boume die des gelouben | Von grunikeit loub louben, | Wen sie von deme saffe | Daz Gotes geist da schaffe | [...] | Wider bringen die vrucht.
Quint, Eckharts Pred. (
E. 13.
/
A. 14. Jh.
):
von dem umbeloufe des himels gruonet und loubet allez, daz in der werlt ist.
Fischer, Brun v. Schoneb. (
md.
, Hs.
um 1400
):
der boum stunde in Egypto. | [...] | an der stet Maria geloubet sus | also der edele boum cyprus. | ir loub brenget di kuscheit.
Mone, Adt. Schausp. (Hs. ˹
omd.
,
1391
˺):
so gronet daz graz, | und loubit der stog | und czickelt der bock.
Hübner, Buch Daniel (
omd.
, Hs.
14.
/
A. 15. Jh.
):
In Danyelis sage | Nante der sulen houbit | Mit golde wol geloubit.
Pyritz, Minneburg
2960
(
nobd.
, Hs.
um 1400
):
Von spenischem lichten gruͤn | Luͤchtet er [panir des minneknaben] sam ein smarag | Und sam ein wol gelaubter hag | Luchtet in dez meyen schin.
Voc. Teut.-Lat.
s iijv
(
Nürnb.
1482
):
Lauben od’ pluen. frondere. vigere.
Eichler, Ruusbr. obd. Brul.
2, 318
(
els.
,
E. 14. Jh.
):
tůt das hertze gruͤnen vnd loͮben mit inniger liebe.
Adrian, Saelden Hort
4823
(
alem.
, Hss.
E. 14.
/
15. Jh.
):
so die studen | beginnent loben, bluͤgen.
Päpke, Marienl. Wernher (
halem.
,
v. 1382
):
Das inkurczer wile vart | Sin dúrrú růt gruͤne wart, | Loͮben und bluͤjen.
Rieder, St. Georg. Pred. (Hs. ˹
önalem.
,
1387
˺):
mit der minne sol er starchin, mit der gedinge grůnet er, mit der beschaidinhait lobet er unde spraitet sine este.
Niewöhner, Teichner
714, 25
(
oschwäb.
,
1472
):
was der lentz und der may | hatt gezieret und gelaubt, | das württ von dem herbst beraubt.
Quint, a. a. O. ;
Schmitt, Ordo rerum
643, 16
;
Niewöhner, a. a. O.
402, 50
.
2.
›Laub entfernen‹; mit doppelter Verschiebung der Bezugsgröße: ›etw. (z. B. Bäume, Sträucher; Weinberge) entlauben‹; ›Laub sammeln (für Futterzwecke)‹;
zu
1
.
Bedeutungsverwandte:
,  5, ,  1.

Belegblock:

Dasypodius (
Straßb.
1536
):
die raͤbe͂ erBrechen / laube͂.
UB Zug
781, 9, 7
(
halem.
,
1433
):
die reben soͤllent aber gehowet sin unn geloubet.
Maaler (
Zürich
1561
):
Lauben / das laub abmürpffen / als die jungen geissen.
Dict. Germ.-Gall.-Lat.
298
(
Genf
1636
):
Lauben / das laub abplicken.
Gehring, Würt. Ländl. Rechtsqu.
3, 348, 29
(
schwäb.
,
1580
):
es soll auch niemandts [...] in hölzern oder anderen oerten lauben by straff.
3.
›etw. (z. B. einen Laubsack) mit Laub füllen‹;
zu
1
.
Syntagmen:
etw.
(z. B.
einen laubsak
)
l.

Belegblock:

Schweiz. Id. (a. 
1532
).